Gestern abend fand an der Heeresunteroffiziersakademie in Enns die feierliche Ausmusterung der neuen Wachtmeister des Bundesheeres statt. Heute folge nun im Beisein von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und Generalstabschef Rudolf Striedinger der militärische Festakt. Insgesamt durften sich dabei 348 Unteroffiziere – darunter 22 Frauen – über den erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung zum Unteroffizier freuen.

@Bundesheer/Trippolt„Ich gratuliere den Soldatinnen und Soldaten herzlich zum Abschluss und somit zum Dienstgrad Wachtmeister, den sie ab heute tragen werden. Die Soldatinnen und Soldaten des Unteroffizierskorps sind die Stützen im täglichen Dienstbetrieb, bei Ausbildungen, Übungen und vor allem bei den nationalen und internationalen Einsätzen des Österreichischen Bundesheeres. Sie übernehmen ab heute große Verantwortung für ihre Einheit und sind das Vorbild für alle zukünftigen Soldatinnen und Soldaten des Heeres. Ab heute können Sie zeigen und anwenden, was Sie gelernt haben und Führungsstärke beweisen. Ich wünsche Ihnen dabei alles Gute, viel Erfolg und viel Soldatenglück!”, so Verteidigungsministerin Tanner.

Insgesamt musterten 300 Berufssoldaten und 48 Milizsoldaten als Wachtmeister aus. 105 der Berufs- und Milizsoldaten (davon neun Frauen) stammen aus Niederösterreich, 34 Teilnehmer kommen aus dem Bundesland Wien und 46 Soldaten, davon fünf Frauen, aus der Steiermark. Gefolgt von den Bundesländern Kärnten mit 39 Teilnehmern (davon eine Frau), Oberösterreich mit 44 Soldaten und 33 Männer und zwei Frauen aus Salzburg. Die restlichen Unteroffiziere stammen aus Tirol mit 21 Soldaten und drei Soldatinnen, Burgenland mit zwölf Männern und einer Frau sowie Vorarlberg mit sieben Männern und einer Frau.

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Verteidigungsministerin Klaudia Tanner gratulierte den neuen Unteroffizieren: „Sie sind ein Vorbild für alle zukünftigen Soldatinnen und Soldaten des Heeres.“

Der Beste des Jahrganges kommt aus Niederösterreich. Zugsführer Marcel Burger, eingeteilt als Bau-Pionier bei der Stabskompanie und Dienstbetrieb des Militärkommandos Niederösterreich, erreichte sieben Auszeichnungen. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner zeichnete diese herausragende Leistung mit dem traditionellen Ehren-Ring aus.

Lehrgang „Zugsführer Franz Lippert”
Zur Förderung des Gemeinschaftsgeistes des Unteroffizierskorps und zur Festigung des Zusammenhaltes innerhalb der Lehrgänge erfolgte im Jahr 1995 die Einführung von Lehrgangsnamen und entsprechender Lehrgangsabzeichen. Den jeweiligen Namen wählen die Lehrgangsteilnehmer. Zur Auswahl stehen hervorragende Unteroffiziere der ehemaligen k.u.k. Armee, die mit der Medaille für Tapferkeit vor dem Feind ausgezeichnet wurden.

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In Ausnahmefällen können auch andere besonders verdiente Personen der österreichischen Geschichte, die zumindest einmal Unteroffizier waren, ausgewählt werden. Die begangene Tat muss jungen Unteroffizieren auch heute noch vorbildhaft erscheinen und für sie nachvollziehbar sein.

Die Teilnehmer an der 6. Kaderanwärterausbildung 3 wählten Zugsführer Franz Lippert als ihren Lehrgangspatron. Als Kommandant eines Sappeur-Zugs hat Zugsführer Lippert im Dezember 1914 die letzte Notbrücke über die Nida – trotz intensiven Artilleriebeschusses – passierbar gehalten. Dadurch konnte sich fast eine gesamte Division mit 4.000 Mann vor der Gefangennahme retten und in Sicherheit bringen. Für diese herausragende Tat wurde Zugsführer Lippert mit der „Goldenen Tapferkeitsmedaille” dekoriert.

Verleihung des Lehrgangsabzeichens, des Akademieringes und der Zeugnisse
Mit dem Lehrgangsabzeichen wurden auch die Abschlusszeugnisse und der silberne Akademiering der Heeresunteroffiziersakademie verliehen. Der Ring ist ein sichtbares Zeichen der Verbundenheit mit dem österreichischen Unteroffizierskorps.

@Bundesheer/ZisserAnsprache des Kommandanten
Der Kommandant der Heeresunteroffiziersakademie, Oberst des Generalstabsdienstes Klaus Klingenschmid, wandte sich in seiner Ansprache noch einmal an die Absolventen. „Sie haben sich ein hohes Niveau erarbeitet. Bei der Truppe werden Sie viel Gutes bewegen. Gemeinsam können Sie es anpacken!”, motivierte er die Absolvent:innen. Man freue sich schon, wenn der eine oder andere wieder an die Heeresunteroffiziersakademie zurückkommt, um selber die nächste Generation auszubilden.

Abschied von der Heeresunteroffiziersakademie
Der stimmungsvole Festakt im Innenhof der Towarek-Schulkaserne, der Heimat der Heeresunteroffiziersakademie, endete mit einer Umgliederung: Die neuen Wachtmeister traten von der Unteroffiziersakademie ab und formierten sich neu unter dem Kommando ihrer zukünftigen Dienststellen. Damit wurden die Unteroffiziere symbolisch aus der Verantwortung ihrer Ausbildungsstätte entlassen.”

Quelle@Bundesheer/Trippolt, Bundesheer/Zisser
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