Die Eiseskälte, es wurden 5,5 Grad unter null gemessen, ließ die Angelobung von 166 Grundwehrdienern in Sieggraben nicht nur kurz ausfallen, auch die Militärmusik konnte nicht wie geplant spielen: Die Kälte ließ das Kondenswasser in den Blasinstrumenten gefrieren, wodurch das Spielen im Freien unmöglich wurde.

@Bundesheer/Klaus Frank
Abordnungen beim Feldzeichen des Militärkommandos Burgenland.

Kapellmeister Oberst Hans Miertl löste das Problem mit einer ungewöhnlichen Idee: Er ließ die Musiker im unmittelbar gegenüberliegenden Vereinsheim des Sportsvereins aufmarschieren und alle Musikstücke erklangen nun aus den warmen Räumlichkeiten hinaus auf den Sportplatz von Sieggraben – ungewöhnlich, aber effektvoll.

Der Ehrenzug wurde durch die bei der Heerestruppenschule in Ausbildung befindlichen Offiziersanwärter durchgeführt, wobei von den 21 Soldaten auch zehn Militärs aus Bosnien und Herzegowina angetreten waren, die eben bei der Ausbildung im Bundesheer zum Offizier herangebildet werden. Nur die Uniform war eine andere – Disziplin, Waffengriffe und Auftreten waren ebenso perfekt wie die ihrer österreichischen Kameraden.

@Bundesheer/Klaus Frank
Der internationale Ehrenzug aus bosnischen und österreichischen Soldaten.

Die Ehrengäste waren trotz der Kälte zahlreich erschienen, darunter an der Spitze Landeshauptmann Hans Niessl, die beiden Landtagspräsidenten sowie der burgenländische Militärkommandant Brigadier Gernot Gasser. Besonders verabschiedet wurde Landeshauptmann Niessl, weil er seiner letzten Angelobung beiwohnte.

Brigadier Gasser lobte Niessls einzigartige Verbundenheit zum Bundesheer, die er vor allem auch durch den Besuch von 81 Angelobungen während seiner 18-jährigen Tätigkeit als Landeshautpmann beeindruckend unter Beweis gestellt hat. Gasser: „Landeshauptmann Niessl hat daher wohl mehr Angelobungen besucht, als alle anderen acht Landeshauptleute zusammen.” Die Angehörigen der Rekruten zollten dafür großen Applaus.

@Bundesheer/Klaus Frank
„Ich gelobe!”

Der Höhepunkt der Angelobung war das feierliche Treuegelöbnis der Rekruten. Dieses schallte durch Sieggraben und erwärmte für wenige Augenblicke das Umfeld. Der Zapfenstreich, der im Anschluss an die Angelobung stattfinden sollte, konnte aufgrund der Kälte leider nicht durchgeführt werden. Mit klingendem Spiel der Militärmusik Burgenland und Defilierung der Rekruten und Vereine ging der Festakt zu Ende.

Quelle@Bundesheer/Klaus Frank