Die Behelfsbrücke in Rußbach wurde planmäßig fertiggestellt. Durch Statiker wird die Brücke noch einmal unter die Lupe genommen. Zudem müssen die Auf- und Abfahrtsrampe geprüft werden und die Verkehrsregelung gesichert sein; geplant ist eine Fahrspur mit Ampelregelung. Danach wird entschieden, wann die Brücke für den Verkehr freigegeben wird.

Die Brücke über den Rußbach hat ein Gewicht von 66,9 Tonnen, eine Länge von 39,65 Metern und hat eine Tragfähigkeit von 38 Tonnen. Sie wurde von 62 Pionieren des Pionierbataillons 2 aus der Schwarzenberg-Kaserne in 6.250 Personenstunden errichtet.

Ende Juli wurde die Neuhausbrücke an der B166 bei Rußbach von den Hochwassermassen zerstört. Seitens der Bezirkshauptmannschaft Hallein wurde ein Assistenzeinsatz des Bundesheeres beantragt, um eine Behelfsbrücke über den Rußbach zu errichten.

  • @Bundesheer/Wolfgang Riedlsperger
    Neben den 62 Pioniersoldaten ist auch schweres Pioniergerät im Einsatz, das für den Vorschub der Brücke benötigt wird.

    29. Juli: Die Salzburger Pioniere begannen mit der Erkundung. Diese ergab, dass die Behelfsbrücke eine D-Brücke mit einer Länge von 40 Metern wird.

  • 30. Juli: Um den unterspülten Untergrund für die schweren LKW und Baumaschinen befahrbar zu machen, wurde eine 100 Meter lange Faltstraße verlegt. (Da auch die B166 aus dem Lammertal kurz vor der Schadstelle teilweise bzw. ganz weggespült wurde.)
  • 31. Juli und 1. August: Alle Elemente der D-Brücke aus der Schwarzenberg-Kaserne wurden über Bad Ischl und Rußbach zur Schadstelle gebracht. Gleichzeitig begannen die Mitarbeiter der Straßenmeisterei mit dem Unterbau und den Fundamenten.

    @Bundesheer/Wolfgang Riedlsperger
    Die Pioniere lassen sich vom schlechten Wetter nicht stoppen. Sie arbeiten über das Wochenende zügig daran, mit ihrer D-Brücke Rußbach und Abtenau wieder zu verbinden.
  • 2. bis 4. August: Zuerst wurden Rollenkästen auf der B166 errichtet. Auf diesen Kästen wurde die Brücke zusammengebaut. Die 60 Pioniere haben das Wochenende durchgearbeitet, trotz immer wieder einsetzendem Starkregen schritten die Bauarbeiten zügig voran.
  • 5. August: Die Salzburger Pioniere begannen mit dem Vorschub der D-Brücke. Präzision, „Manpower“ und sehr viel Fingerspitzengefühl waren gefragt.
  • 6. August: Die Brücke wird weiter vorgeschoben. Auf der anderen Uferseite werden nochmals zwei Rollkästen aufgebaut. Diese werden benötigt, um die Brücke an die richtige Position zu schieben.
  • 7. August: Mittels eines Heeres-Krans wird die Brücke an die vorbestimmte Position gebracht. Danach kann die Brücke abgesenkt werden. Da diese auf den Rollkästen vorgeschoben wurde, muss die Brücke mittels 60 Tonnen-Pressen wechselseitig etwas angehoben werden, um die Rollkästen abzubauen. Am Ende liegt die Brücke auf den vorgefertigten Fundamenten auf.
  • 8. August: Rückbau der Baustelle, Rücktransport von Gerät und Material. Ende des Assistenzeinsatzes.
@Bundesheer/Wolfgang Riedlsperger
Hauptmann Markus F. mit Brigadier Anton Waldner (rechts).

Hauptmann Markus F., Kommandant der Pionierbaukompanie, zum Einsatz: „Unser Arbeitstag begann mit der Standeskontrolle um 6.00 Uhr in der Schwarzenberg-Kaserne, danach verlegen wir den Einsatzraum. Gebaut wurde mindestens bis 18.00 Uhr, je nachdem ob noch ein Bauschritt fertigzustellen war oder nicht. Für uns Pioniere gehört das zum Standard-Repertoire. Wir haben das ganze Jahr über eine Pionierkompanie präsent, die für genau solche Fälle in der Schwarzenberg-Kaserne bereitsteht.”

Salzburgs Militärkommandant, Brigadier Anton Waldner: „Ich bin sehr stolz auf die Leistung unserer Pioniere, sie haben den Zeitplan genau eingehalten. So eine Behelfsbrücke kann nur das Bundesheer in so kurzer Zeit errichten.”

Quelle© Bundesheer/Wolfgang Riedlsperger & Bundesheer/Rene Auer