Das Österreichische Bundesheer beschäftigt sich bereits seit längerem mit dem Thema Weltraum – nun soll der Bereich noch genauer betrachtet werden. Insbesondere das Institut für Militärisches Geowesen, unter der Leitung von Brigadier Friedrich Teichmann, hat seine Forschungen auch auf den Space-Bereich ausgeweitet und intensiviert.

Erst vergangene Woche trafen sich Expertinnen und Experten der Verteidigungsagentur zum Thema „Weltraumforschung” in der Stiftskaserne des Bundesheeres in Wien. 15 Vertreter und rund 150 Industrievertreter, die sich mit dem „Space” beschäftigen, kamen insgesamt drei Tage zum „EDA CapTech Space”-Treffen zusammen, um verschiedenste Projekte auszuarbeiten und für und in Europa die militärische Weltraumfähigkeit weiterzuentwickeln. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner besuchte die Veranstaltung vor Ort.

„Das Militär und die Weltraumforschung bilden immer mehr eine Symbiose. Weltraumtechnologie ist für das Bundesheer nichts Neues. Denn der Weltraum ist schon lange Einsatzort für militärische Systeme, vor allem in Zusammenhang mit Beobachtungs-, Überwachungs-, Navigations- und Kommunikationsfähigkeiten. Besonders der Ukraine-Krieg hat uns gezeigt, dass Militär ohne Weltraum nicht wirken kann und dass sich auch unser Österreichisches Bundesheer mit dem Thema der ,Weltraumtechnologien’ noch intensiver beschäftigen muss”, sagte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.

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Verteidigungsministerink Klaudia Tanner beim „EDA CapTech Space”-Meeting in der Stiftskaserne.

„Die aktuellen Krisen, Kriege und Bedrohungen haben klar aufgezeigt, dass das Österreichische Bundesheer rasch eine aktive Rolle im Weltraum einnehmen muss und gemeinsam mit unseren österreichischen und internationalen Partnern, können wir es auch”, ergänzt der Leiter des Instituts für Militärisches Geowesen, Brigadier Friedrich Teichmann.

Denn Fakt ist, auch das österreichische Verteidigungsministerium nutzt Weltraum-basierte Daten. Das betrifft einerseits Karten von Satellitenbildern oder Satelliten-basierte Navigation, also Position und Zeit sowie Koordinaten, die die Soldatinnen und Soldaten besonders in den diversen Einsatzräumen benötigen, um Erkundungen und Einsätze durchführen zu können. Aber auch Lagebeiträge aus dem Weltall sind für das Militär von besonderer Bedeutung, um Gefahren und Auswirkungen von oben rechtzeitig erkennen können.

„Wir haben viele Pläne in der Schublade“

Das Österreichische Bundesheer beschäftigt sich schon seit mehr als fünf Jahren mit der Forschung im Weltraum – das Ziel: die Arbeiten dazu zu intensivieren. Dazu gehören Kooperationen mit Forschungsinstitutionen und auch internationalen Partnern. Auf europäischer Ebene stellt die geplante EU-Weltraumstrategie für Sicherheit und Verteidigung (EUSSSD) ein wesentliches Element der europäischen Verteidigungspolitik dar. Diese basiert auf den Strategischen Kompasses der Europäischen Union und wurde im März 2023 erstellt.

Das Österreichische Bundesheer arbeitet derzeit intensiv an der Ausarbeitung und Adaptierung der „Österreichischen Militärischen Weltraumpolitik 2010”, um diese auf den neuesten Stand zu bringen. „Auch unser Bundesheer wird sich mittel- bis langfristig mit dieser Domäne intensiv beschäftigen müssen, denn für die militärische Landesverteidigung müssen wir aufgrund neuer Technologien und Entwicklungen, weiter als bisher denken – und das bis zum Weltraum”, ergänzt Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.

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