Nachdem in den vergangenen Monaten weltweit der unmittelbare Kampf gegen den Coronavirus im Mittelpunkt stand, werden nun zusehends auch die mittel- bis langfristigen Folgen sichtbar. Laut einem aktuellen Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verschärfen die Pandemie und damit einhergehende Beschränkungen etwa auch die weltweite Hungerkrise.

Im laufenden Jahr dürften UN-Schätzungen zufolge zusätzlich mehr als 10.000 Kindern pro Monat an Hunger sterben. Außerdem dürften zusätzlich mehr als 550.000 Kinder pro Monat vom sogenannten Wasting-Syndrom betroffen sein. Dabei handelt es sich um Mangelernährung, die sich in spindeldürren Gliedmaßen und extrem aufgeblähten Bäuchen äußert und die auch dauerhafte psychische und körperliche Schäden zur Folge haben kann. Betroffen davon sind vor allem Weltregionen, die auch bislang schon unter Lebensmittelknappheit gelitten haben wie beispielsweise viele Länder Afrikas.
Die Folgen dürften auch über das laufende Jahr hinaus deutlich zu spüren sein, wie Francesco Branca, Chef für Ernährung bei der WHO, sagt: „Die Auswirkungen der Krise auf die Lebensmittelsicherheit werden sich noch in vielen Jahren zeigen. Es wird einen gesellschaftlichen Effekt geben.”

„Die Auswirkungen der
Covid-19-Krise auf die Lebensmittelsicherheit werden sich noch in vielen Jahren zeigen. Es wird einen gesellschaftlichen Effekt geben.“

Francesco Branca, Chef für Ernährung bei der Weltgesundheitsorganisation WHO