Von 25. Februar bis 8. März fand am Truppenübungsplatz Allentsteig die Verbandsübung „Handwerk19” der 4. Panzergrenadierbrigarde statt. Ziel dieser Übung war der Kompetenzerhalt sowie der Ausbau der militärischen Kernfähigkeiten auf allen Führungsebenen.

@PzGrenB13/Gerald Held, PzGrenB13/Rainer Zisser 
Panzergrenadiere bei der Annäherung an das Angriffsziel.

Für die Panzergrenadierkompanie KPE des Panzergrenadierbataillon 13 lag das Schwergewicht hierbei beim Kampf im urbanen Umfeld, genannt MOUT (Military Operations on Urban Terrain) im Kompanierahmen. Verstärkt wurde die Kompanie durch einen Kampfpanzerhalbzug des Panzerbataillons 14, einem Joint Fire Support Team des Aufklärungs- und Artilleriebataillon 4 sowie einer Scharfschützengruppe des Panzergrenadierbataillons 112 aus Regen (DEU).

Vorgestaffelt zur Verbandsübung „Handwerk19” begann die Panzergrenadierkompanie KPE bereits Anfang Februar mit der Ausbildung im urbanen Umfeld auf den Ebenen Einzelschütze bis Gruppe. Im Fokus standen hierbei Besonderheiten in Bezug auf das Einzelschützenverhalten im Urbanen, die Annäherung und das Eindringen in Gebäude, Nehmen von Räumen, Vorgehen entlang von Gängen und Stiegenhäusern, Besonderheiten der Zielansprache im Urbanen sowie die Handhabung von für den Ortskampf spezifischem Gerät.

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Die Aufschlüsselung einer Ortschaft, in diesem Fall der UTA Steinbach, ersichtlich anhand der Führungskarte der PzGrenKp KPE/PzGrenB13.

Ein wesentlicher Faktor beim Kampf im urbanen Umfeld der Panzergrenadiere ist der Einsatz der Schützenpanzer Ulan. Dieser dient wie im Kampf im Ruralen zur raschen Heranführung von Panzergrenadieren an das Angriffsziel und in weiterer Folge zur Feuerunterstützung der abgesessenen Teile. Eingeengte Schussfelder, sichttote Räume und verstärkte Sekundärwirkung bei dem Einsatz der Maschinenkanone stellen in diesem Zusammenhang besondere Herausforderungen dar und erfordern ein hohes Maß an Abstimmung zwischen der Panzerbesatzung und den abgesessenen Panzergrenadieren. Ein zweckmäßiger Einsatz der Schützenpanzer, unter Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen, ermöglicht es den Kommandanten flexibel und schnell schwere Waffen zum Einsatz zu bringen. Im Bedarfsfall können so offene Flanken einfach überwacht oder beispielsweise Eindringpunkte unmittelbar vor dem abgesessenen Eindringen der Panzergrenadiere niedergehalten und dadurch eigene Verluste minimiert werden.

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Der verstärkte Panzergrenadierzug beim aufgesessenen Durchstoßen der Ortschaft.

Für die Ebenen Zug und Kompanie ist es von wesentlicher Bedeutung vor dem Angriff in das urbane Gelände eine Aufschlüsselung des Geländes in Sektoren sowie eine Nummerierung von Gebäuden im Angriffsziel durchzuführen (Abb. 2). Diese Aufschlüsselung erlaubt es vor bzw. während des Gefechts Angriffsziele, Grenzen, Feuerbereiche, Koordinierungslinien, etc. trotz der Unübersichtlichkeit aufgrund der urbanen Gegebenheiten klar anzusprechen.

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Der Moment des Eindringens in ein Gebäude stellt einen Schwächemoment der Panzergrenadiere dar. Die Sicherstellung von Feuerunterstützung ist hier von besonderer Bedeutung.

Beim Angriff der Panzergrenadierkompanie vom ruralen in das urbane Gelände erweist sich der Einbruch aufgesessen als probates Mittel, rasch einen Einbruchsraum zu nehmen beziehungsweise zu erweitern und so die Voraussetzungen für ein weiteres abgesessenes Angreifen zu schaffen. Dabei sind vor allem jene Elemente, mit denen die Kompanie verstärkt wurde, zeitlich und örtlich zu koordinieren und in Einklang zu bringen. Nur so kann ein Angriffserfolg unter Berücksichtigung einer Verlustminimierung gegen einen konventionell kämpfenden Gegner erreicht werden.

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Quelle@PzGrenB13/Gerald Held, PzGrenB13/Rainer Zisser