Seit dem Jahr 2020 kommt beim Bundesheer ein neues Fahrzeug zum Einsatz: Der schwere geschützte Bergespezialist MAN HX2 – Spitzname „Bison”.

Es gibt österreichweit nur drei Stück, doch wo das 38-Tonnen-Schwergewicht auftaucht, ist Aufatmen angesagt. Denn oft bedeutet das Rettung in der Not. Das Bergefahrzeug Bison kann jede Art von Kraftfahrzeug aus jeder Situation bergen und kommt sogar im Gelände problemlos zurecht. Dank der verschiedenen Anbauteile für seinen Bergearm kann es Pkw, Lkw, Radpanzer und Sattelauflieger sowohl bergen, als auch abtransportieren.

Es ist ihm auch ein Leichtes, Gegenstände von der Fahrbahn zu entfernen und Ladegut aufzuladen. Die Besatzung des Bison kann dank der mitgeführten Zusatzausstattung sogar Unfallfahrzeuge aufschneiden, um Verletzte zu retten – der Bergespezialist erweist sich damit als echter Alleskönner.

@Militär AktuellIm Nachfolgenden gehen wir auf einige Highlights und technische Leistungsmerkmale des Bergespezialisten ein:

Zusatzausstattung
Mithilfe des sogenannten „Lukas-Rettungssatzes” bestehend aus Bergeschere, Spreizer und Trennjäger können Fahrzeuge aufgeschnitten und eingeklemmte Personen geborgen werden. Weitere Zusatzausstattungen sind eine Rückfahrkamera, eine Standheizung, eine Klimaanlage und drei Rundumwarnleuchten.

Evolution: Die nächste Pandur-Generation

Ladekran
Mithilfe des Ladekrans vom Hersteller Hiab können Behinderungen von der Fahrbahn entfernt und Gegenstände aufgeladen werden. Sein Schwenkwinkel ist endlos, die Stützbeinbreite ist 5,8 Meter. Die Hubkraft beträgt bei seiner Maximalreichweite von sieben Metern 2.860 Kilogramm, bei der Mindestreichweite sogar bis zu 6.600 Kilogramm.

Knickarmausschub (Unterlift)
Zweifacher hydraulischer Ausschub bis 2.400 Millimeter, die maximale Reichweite beträgt 4.400 Millimeter, der maximale Anstellwinkel 90 Grad, der minimale Anstellwinkel –25 Grad.

@Tibo Exenberger/carolineseidler.comBremsanlage
Eine Druckluftbremsanlage Knorr EBS 5 mit Retarder und Gelände-ABS dient als Betriebsbremse, die Feststellbremse stellt ein auf alle Achsen wirkender Federspeicher dar.

Motor & Tank
Unter der Motorhaube brummt ein sechszylindriger 4-Takt-Dieselmotor mit Aufladung, Ladeluftkühlung und Common-Rail-Einspritzung. Bis zu 600 Liter Kraftstoff lassen sich in
den Tank füllen.

Lichtmast
Der Lichtmast erbringt eine Lichtleistung von 22.000 Lumen und lässt sich um 360 Grad drehen. Bei ausgefahrenem Lichtmast hat das Fahrzeug eine Höhe von 4,93 Metern.

Winden
Die Bergewinde verfügt über eine Zugkraft von 27 Tonnen, und ihr 26 Millimeter dickes Seil hat eine Länge von 80 Metern. Das Seil der Rahmenwinde mit einer Zugkraft von zwölf Tonnen ist 16 Millimeter dick und 60 Meter lang. Wenn „alle Stricke reißen”, gibt es noch die Hilfswinde mit einer Zugkraft von zehn Tonnen, einer Seillänge von 250 Metern und einem Seildurchmesser von sechs Millimetern.

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Quelle@Tibo Exenberger/carolineseidler.com
Conny Derdak ist freie Redakteurin bei Militär Aktuell. Sie liebt es, bei ihren Recherchen in andere Welten einzutauchen und verschiedenste Persönlichkeiten kennenzulernen. Am Österreichischen Bundesheer schätzt sie besonders dessen klare Strukturen und großen Abwechslungsreichtum.