In Portugal steht ein Admiral, der früher U-Boote befehligt hat, an der Spitze der Impfkampagne, in Italien ein General und Logistikspezialist, in Deutschland wurde Generalmajor Christian Breuer mit der Führung des Krisenstabs betraut und in Österreich übernahm nun dieser Tage Generalmajor Rudolf Striedinger gemeinsam mit Chief Medical Officer Katharina Reich die Leitung der neu geschaffenen gesamtstaatliche Covid-Krisenkoordination (GECKO).

GECKO soll die Regierung angesichts der Bedrohung durch die neue Omikron-Variante informieren, beraten und Umsetzungsvorschläge unterbreiten. „Wir haben das Privileg, dass es viele Experten aus dem Gesundheitsbereich gibt”, so Bundeskanzler Karl Nehammer bei einer Pressekonferenz am Samstag. Dadurch gebe es aber auch viele Meinungen. Die GECKO soll diese zusammenführen, gewichten und für die Regierung aufbereiten.

„Bei Omikron ist nicht die Frage, ob es Österreich erreichen und sich ausbreiten wird, sondern wann”, so Nehammer. „Die Prognosen sind nicht gut, was Omikron betrifft – das müssen wir so sagen”, assistierte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein. „Das Virus wird heimtückischer, dafür müssen wir uns wappnen.”

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Vorstellung der „Gesamtstaatlichen COVID-Krisenkoordination“ (GECKO) mit Bundeskanzler Karl Nehammer (m.), Bundesminister Wolfgang Mückstein (2.v.l.), Bundesministerin Klaudia Tanner (2.v.r.), Chief Medical Officer Katharina Reich (l.) und Generalmajor Rudolf Striedinger (r.).

Durch die Doppelspitze mit Chief Medical Officer Katharina Reich und Generalmajor Rudolf Striedinger werde Gecko aber nicht nur beraten, sondern auch in der Lage sein, operativ bei der Umsetzung zu unterstützen, betonten Nehammer und Mückstein. „Omikron ist schnell, wir müssen schneller sein”, meinte Reich. Daher müsse das Pandemiemanagement neu ausgerichtet werden. Man habe den Vorteil, dass es bestehende Test-, Impf- und Beschaffungsstrukturen auf hohem Qualitätsniveau gebe. Man brauche aber eine engere Abstimmung zwischen fachlicher Expertise und operativer Umsetzung.

Striedinger ist stellvertretender Generalstabschef und ehemalige Leiter des Abwehramts, von 2011 bis 2016 war er Militärkommandant von Niederösterreich. Im März 2016 wurde Striedinger vom damaligen Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil zum Leiter des Abwehramtes ernannt, zuletzt hat ihn Verteidigungsministerin Klaudia Tanner zu ihrem Stabschef ernannt.

„Das Vertrauen der Bevölkerung in das Bundesheer sei ein wesentlicher Faktor”, so Striedinger über seine Wahl. Man verfolge klare Zielsetzungen und pflege eine klare Sprache beim Militär meint Streidinger und gab auch gleich ein gutes Beispiel für diese klare Sprache: „Es geht darum „den Feind, das Virus” umfassend zu beurteilen. Wie verhält es sich, was kommt auf uns zu?”

Der bisherige stellvertretende Kabinettschef im Verteidigungsministerium, Roman Markhart, leitet ab sofort die GECKO-Geschäftsstelle im Kanzleramt. Er und sein Team werden von dort aus die Brücke zwischen Gesundheits- und Verteidigungsministerium sein und die operative Arbeit der Kommission organisieren. Gleichzeitig fungiert Markhart als Stabschef der Kommission und wird in dieser Funktion die Abstimmung mit den Ländern und der Bundesregierung durchführen.

Quelle@BKA/Wenzel