Im vergangenen Jahr stand der Entminungsdienst des Bundesheeres 985 Mal im Einsatz, um Kriegsrelikte in Österreich zu bergen, abzutransportieren und zu vernichten. Dabei handelte es sich um insgesamt 31.249,67 Kilogramm Kriegsmaterial verschiedenster Art. So machten die Entminungsspezialisten beispielsweise 7,3 Tonnen Infanteriemunition, 312 Handgranaten, 16 Panzerfäuste und 37 Fliegerbomben unschädlich.

„Mit der Vernichtung von Kriegsrelikten machen die Entminungsexperten des Bundesheeres Österreich jeden Tag ein Stück sicherer. Die Wahrscheinlichkeit Kriegsrelikte in Österreich aufzufinden, ist auch nach Ende des Ersten und Zweiten Weltkrieges noch immer sehr hoch. Ich danke allen Spezialisten des Entminungsdienstes für ihren herausfordernden Einsatz. Sie stehen rund um die Uhr bereit, um Gefahren zu beseitigen, bevor Menschen zu Schaden kommen”, so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.

Die Einsatzgebiete des Entminungsdienstes waren auch im vergangenen Jahr vielfältig: Seen und Flüsse zählten ebenso dazu wie Waldgebiete, Städte oder alpines Gelände. So barg die Tauchgruppe des Entminungsdienstes etwa 6,5 Tonnen Kriegsmaterialien aus Gewässern. In hochalpinem Gelände – vor allem im österreichisch-italienischen – bargen die Experten der Alpingruppe 106 Kilogramm Munition aus dem Ersten Weltkrieg. Alle Funde wurden unschädlich gemacht und abtransportiert.

Der Entminungsdienst vernichtete auf Sprengplätzen des Bundesheeres 14,4 Tonnen des geborgenen Kriegsmaterials durch Sprengung. Etwa 8,3 Tonnen Infanteriemunition wurden in einem speziellen Brennofen ausgeglüht und der entstandene Munitionsschrott einer Wiederverwertung zugeführt. Etwa 9,4 Tonnen Kriegsschrott wurden direkt zur Endentsorgung verbracht.

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Besonders herausfordernd für die Spezialisten ist und war, dass sie insgesamt 30 Mal auf nicht handhabungssichere Munition stießen, die nicht sicher transportfähig war. Diese Teile mussten vor Ort, also außerhalb von Sprengplätzen des Bundesheeres, durch Sprengen vernichten werden. Dies war sogar in Städten und Ortschaften einige Male notwendig. Dabei wurden 259,80 Kilogramm Kriegsmaterial unschädlich gemacht.

Die Einsatzdichte war im Jahr 2022 in Niederösterreich am höchsten. So wurden dort 12,5 Tonnen Kriegsmaterial bei 485 Einsätzen beseitigt. Dahinter steht die Steiermark mit 2,9 Tonnen in 115 Einsätzen, gefolgt von Oberösterreich mit etwa 1,9 Tonnen in 109 Einsätzen. Im Burgenland wurden etwa 920 Kilogramm in 85 Einsätzen unschädlich gemacht, gefolgt von Wien mit 3,5 Tonnen in 67 Einsätzen. In Kärnten beseitigte der Entminungsidenst 7,2 Tonnen in 62 Einsätzen, in Tirol eine Tonne in 26 Einsätzen, in Salzburg über 550 Kilogramm in 25 Einsätzen. Schlusslicht ist Vorarlberg mit elf Einsätzen und 131 Kilogramm geborgenem Kriegsmaterial.

Quelle@Bundesheer/Debalek
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