Weltweit wird immer mehr Geld in Rüstung gesteckt: Laut dem aktuellen Jahresbericht des Stockholmer Friedensforschungsintitutes SIPRI wurden im Vorjahr weltweit knapp zwei Billionen Dollar (knapp 1,8 Billionen Euro) in Militärausgaben investiert – ein Plus von 3,6 Prozent im Vergleich zu 2018.

Der von den Friedensforschern des in Stockholm ansäßigen Instituts ermittelte Wert ist der höchste seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1988, der Anstieg der höchste seit dem Jahr 2010. Mit einem weiteren Rekord ist in den kommenden Jahren laut dem Jahresbericht allerdings nicht zu rechnen. Die Friedensforscher gehen angesichts der Coronavirus-Krise vielmehr davon aus, dass damit ein (vorläufiger) Höchststand erreicht ist. Der mit der Krise verknüpfte wirtschaftliche Abschwung werde sich auf die Budgets der Regierungen und ihre Ausgaben in den kommenden Jahren haben, so SIPRI-Forscher Nan Tian. Die Länder müssten abwägen, ob sie ihre Mittel weiterhin ins Militär oder lieber in andere Bereiche wie das Gesundheitswesen, den Bildungssektor oder in ihre Infrastruktur stecken wollten.

Wie schon in den vergangenen Jahren führen die USA das Ranking der SIPRI-Forscher an: Das US-Militär ist mit Investitionen von 732 Milliarden US-Dollar für ganze 38 Prozent der weltweiten Rüstungsausgaben verantwortlich. Mit Respektabstand dahinter folgt China, das seine Militärausgaben gegenüber 2018 um mehr als fünf Prozent auf 261 Milliarden US-Dollar gesteigert hat und damit 14 Prozent der weltweiten Militärausgaben tätigt.

SIPRI fand für den jährlich erscheinenden Bericht diesmal relevante Daten aus 150 Ländern. Das Institut stützt sich in den Berichten traditionell nicht nur auf offizielle Regierungsangaben zum Verteidigungsbudget, sondern berücksichtigt auch weitere Quellen wie etwa Statistiken von Zentralbanken und der NATO. Österreich findet in dem Datenmaterial von SIPRI mangels Relevanz keine Erwähnung, den höchsten Zuwachs der Top-15-Staaten hatte im vergangen Jahr übrigens Deutschland.

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