Der 1. und der 2. Jahrgang sowie die Lehrgruppe Jäger des 3. Jahrganges der Theresianischen Militärakademie absolvierten dieser Tage ihre Gebirgsausbildung am Truppenübungsplatz Hochfilzen.

Berge und Schnee … so stellen sich nicht wenige Ausländer neben Mozart und Wiener Walzer Österreich vor. Selbst die österreichische Bundeshymne beginnt mit den Worten „Land der Berge”. Kein Wunder also wenn von österreichischen Soldaten die Kompetenz zur Erfüllung von militärischen Aufgaben im Gebirge erwartet wird. Kenntnisse und Fertigkeiten für Einsätze in diesen Räumen sind daher unabhängig seiner Waffengattung für jeden Offizier von hoher Bedeutung.

Im Ausbildungsprogramm für die Militärakademiker findet sich deshalb auch der Lehrgang „Kommandant im Gebirge”. Durchgeführt wird der Lehrgang vom Gebirgskampfzentrum in zwei Teilen: Dem zweiwöchigen Sommer- und dem einwöchigen Winterlehrgang. Aufbauend auf die in der Kaderanwärterausbildung 2 durchzuführende Truppengebirgsausbildung werden die Fähnriche durch den Lehrgang befähigt, Aufträge unter schwierigen Bedingungen im Mittelgebirge zu erfüllen. Die Ausbildung zielt dabei weniger in Richtung Erlernen alpintechnischer Fertigkeiten, als vielmehr auf die Förderung von Beurteilungs-​ und Führungskompetenzen für Einsätze im Gebirge ab.

Der Jahrgang „Freiherr Lenk von Wolfsberg” absolvierte den Winterteil von 1. bis 5. Februar und schloss damit den Lehrgang „Kommandant im Gebirge” ab.

Da für die Fähnriche des 1. Jahrganges die Truppengebirgsausbildung während der Kaderanwärterausbildung 2 auf Grund der Corona-​Pandemie ausgefallen ist, hat der Jahrgang zwei Wochen am Truppenübungsplatz Hochfilzen verbracht. In der ersten Woche standen allgemeine Themen wie Bewegen mit Schneeschuhen, Anschlagsarten im Winter und Biwakbau am Programm. Die zweite Woche war ganz der Erfüllung von militärischen Aufgaben im winterlichen Gebirge gewidmet. Der Fokus lag dabei auf dem „Leben/Überleben”. Die Fähnriche wurden aber auch psychischen und physischen Belastungen ausgesetzt. Ungewissheit, häufige Lageänderungen und subjektive Gefahren forderten. Vor allem aber der abschließende Marsch unter gefechtsmäßigen Bedingungen vom Truppenübungsplatz Hochfilzen über den Römersattel und die Vorderkaserklamm nach Saalfelden führte viele an die Grenzen ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit, wird aber auch noch lange in Erinnerung bleiben.

Die besondere Bedeutung des Gebirgskampfes zeigt sich auch darin, dass drei Wochen der Ausbildung in der Waffengattung Jäger für diesen Themenbereich verwendet werden. Ebenfalls durch die Experten des Gebirgskampfzentrums vermittelt, erlernen die Fähnriche der Lehrgruppe Jäger des Jahrganges „Dragonerregiment 7” gerade die Besonderheiten des Einsatzes im Gebirge. „Überleben/Leben” sowie „Bewegen” und „Kämpfen” – drei Bereiche, die es nicht nur zu kennen ,sondern auch zu beherrschen gilt. Neben der Förderung der Eigenbeweglichkeit durch mehrere Touren im verschneiten Gebirge wurde die Zusammenarbeit mit unterstützenden Elementen, wie Hubschraubern und Tragtieren, trainiert. Die Besonderheiten des Schießens im Gebirge wurden erlebt sowie zu berücksichtigende Faktoren bei der Planung und Durchführung von Einsätzen im Gebirge erlernt.

Der Dank der Militärakademie gilt den Experten des Gebirgskampfzentrums und dem gebirgs-​qualifizierten Ausbildungspersonal verschiedener Verbände des Bundesheeres für die Durchführung der Ausbildung, die Vermittlung von Wissen und Techniken sowie die kameradschaftlichen Ratschläge.

Quelle@Bundesheer/Trippolt