In der Nibelungensage gelang es Siegfried, mit der Tarnkappe von Zwerg Alberich den Nibelungenschatz in Besitz zu nehmen. In wenigen Jahren könnte eine ähnliche Technologie auch militärisch für Furore sorgen.

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Doppelkonvex geformte Mini-Linsen brechen das Licht so, dass Personen und Objekte hinter dem Material für Betrachter verschwinden.

Das Verbergen eigener Kräfte spielt in der Kriegsführung schon immer eine wichtige, oft kriegsentscheidende Rolle. Wie stark der Wunsch ist, ungesehen zu bleiben, zeigt schon die Nibelungensage, in der sich Siegfried der Tarnkappe Alberichs bedient, um in den Besitz des Nibelungenschatzes zu kommen und auch in Hollywood-Filmen spielen Tarnmäntel und andere Verschleierungsmethoden oft wichtige Rollen. Mussten Soldaten, Anlagen und Waffensysteme in der Realität bislang mit Tarnfarben, -kleidung und -netzen oder mittels spezieller Stealth-Konstruktion aufwendig vor den Augen und Radars des Feindes versteckt werden, könnte in Zukunft eine neue Technologie weit einfacher und wirksamer tatsächlich für Unsichtbarkeit sorgen.

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Das Material wirkt auch im ultravioletten und im Thermal-Infrarot- und Kurzwellen-Infrarot-Spektrum.

Das Unmögliche möglich machen soll ein Material namens „Quantum Stealth”. Dabei handelt es sich um einen vom kanadischen Unternehmen HyperStealth Biotechnology entwickelten Kunststoff, der ohne Kameras, Sensoren oder Energiequelle funktioniert und Licht so bricht, dass Personen und Objekte dahinter für Betrachter verschwinden. Und das nicht bloß visuell, sondern, wie auf der Website www.hyperstealth.net veröffentlichte Videos zeigen, auch im ultravioletten beziehungsweise im Thermal-Infrarot- und Kurzwellen-Infrarot-Spektrum. Möglich wird das durch die jüngsten Fortschritte in der Nano-Fertigungstechnik, die eine Beschichtung des kartonstarken Materials mit rund 2.000 doppelkonvex geformten kleinsten Linsen pro Quadratzentimeter erlauben.

Das Unternehmen aus Maple Ridge (British Columbia) unter seinem CEO Guy Cramer will die auch als „Broadband Invisibility Cloak“ bezeichnete Technik bei Marktreife vorerst – wenig überraschend – für militärische Zwecke anbieten. Bis dahin scheint es aber noch ein weiter (Entwicklungs-)Weg zu sein: Aktuell müssen Objekte nämlich noch teils beträchtliche Abstände zum Material einhalten, um nicht graduell in Schemen oder verschwommen erkennbar zu sein. Dieser Abstand beträgt bei Menschen mindestens 40 Zentimeter, bei größeren Objekten wie Kampfpanzern allerdings bis zu 3,5 Meter, was einen effektiven Einsatz erschwert oder sogar unmöglich macht.

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Das Prinzip grafisch erklärt – um das Prinzip zum Einsatz zu bringen ist aber noch viel Entwicklungsarbeit notwendig.

In Zukunft sollen diese Werte daher deutlich verringert werden. Langfristig ist dann auch die Entwicklung von Tarnanzügen bis hin zu Tarnschilden mit dem Material denkbar und in einer weiteren Entwicklungsphase könnten sogar ganze Infrastrukturanlagen wie beispielsweise Flugplätze unter der Folie verschwinden, was nichts weniger als einer Revolution vieler militärischer Verfahren und Vorgangsweisen gleichkäme. Gerüchte, wonach das US-Militär bereits Prototypen der neuen Technologie teste, wollte man bei HyperStealth bislang nicht bestätigen.

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