Griechenland hat am Wochenende den Ankauf von 18 neuen und gebrauchten Dassault Rafále-Kampfjets beschlossen. Das Vertragsvolumen dürfte bei rund 1,8 Milliarden Euro liegen.

Nachdem Dassault mit seinem Kampfjet Rafále lange Zeit nur im eigenen Land erfolgreich war, gelangen zuletzt in Ägypten, wie berichtet in Katar (zum Bericht) und Indien (Bericht) und nun in Griechenland gleich mehrere Experterfolge.

Während die Zahl der Maschinen mit 18 Stück bereits fixiert wurde, wird die genaue Aufteilung zwischen gebrauchten und neuen Jets noch Gegenstand von Verhandlungen sein. Frankreich hat acht neue Maschinen und zehn gebrauchte angeboten, Athen würde aus Kostengründen aber lieber sechs neue und zwölf gebrauchte Flugzeuge kaufen. Auch weitere Vertragsdetails sind noch auszuhandeln, ein Abschluss des rund 1,8 Milliarden Euro schweren Deals ist für Ende des Jahres zu erwarten.

Die französische Verteidigungsministerin Florence Parly gratulierte Griechenland und Premierminister Kyriakos Mitsotakis aber bereits jetzt zu der Ankündigung und betonte die langjährigen Verbindungen zwischen Griechenland und Frankreich im Militärluftfahrtbereich. Athen hatte im Jahr 1974 erstmals bei Dassault Kampfjets geordert. Damals gingen 40 Mirage des Typs F1 an den Peloponnes, 1985 folgten 40 Mirage 2000 und im Jahr 2000 schließlich weitere 15 Mirage des Typs 2000-5, zusätzlich wurde eine Modernisierung von zehn der 1985 gelieferten Mirage 2000 vereinbart.

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Noch ist nicht klar, wie die genaue Aufteilung zwischen neuen und gebrauchten Maschinen aussehen wird. Während Griechenland gerne sechs neue und zwölf älte Jets hätte, präferiert Frankreich die Lieferung von acht neuen und zehn gebrauchten Maschinen.

Bei den gebrauchten Rafáles handelt es sich um Varianten der französischen Luftwaffe F3-O4T, die zwischen 2012 und 2018 ausgeliefert worden waren und bei einem Abgang in Richtung Griechenland durch neue Maschinen ersetzt werden dürften. Sie sind mit dem RBE-2 AESA-Radar ausgestattet und können mit Scalp-EG-Marschflugkörpern (auch als Storm Shadow bekannt) bestückt werden. Die neuen für Griechenland bestimmten Maschinen sollen mit der Luft-Luft-Rakete Meteor ausgerüstet werden, eine Adaption der Gebrauchtmaschinen erscheint wahrscheinlich.

Die 18 Rafáles sollen ältere, nicht modernisierte Mirage 2000-Maschinen der griechischen Luftwaffe ersetzen. In einem möglichen Folgeauftrag könnten – ergänzend zu den nun 18 Maschinen – dann auch die verblieben Mirage 2000- und Mirage 2000-5-Jets ersetzt oder modernisiert werden.

Bis es soweit ist, darf sich Dassault in Europa auf einem weiteren potenziellen Exportmarkt Hoffnungen machen: Wie berichtet könnte der französische Flugzeugbauer mit der Rafále auch in der Schweiz als Nachfolgelösung für die aktuelle F/A-18C/D Hornet-Flotte zum Zug zu kommen. Die Schweizer werden am 27. September in einem Referendum darüber abstimmen, ob ihre Luftwaffe modernisiert werden soll.

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Quelle@Dassault