Beim Jägerbataillon 23 findet zurzeit der Winterkurs zum „Heeresgebirgsausbilder” statt. 20 Teilnehmer aus ganz Österreich nehmen an diesem dreiwöchigen Lehrgang im Rätikon in Vorarlberg teil. Untergebracht sind die Kursteilnehmer in der Walgau-Kaserne in Bludesch, von wo aus sie täglich Alpintouren im Raum Klostertal, Arlberg und Montafon unternehmen.

Das bisherige dreistufige Modell der qualifizierten Gebirgsausbildung mit Heereshochalpinist, Heeresbergführergehilfe und Heeresbergführer wurde zusammen mit der deutschen Bundeswehr durch ein zweistufiges Modell ersetzt. Dieses besteht aus dem Heereshochgebirgsspezialisten und dem Heeresbergführer als Höchstqualifikation. Die Vereinheitlichung der Alpinausbildung erleichtert die Zusammenarbeit zwischen der Bundeswehr und dem Bundesheer zur Durchführung von Ausbildungs- und Übungsvorhaben im Bereich der Gebirgs- und Gebirgskampfausbildung.

@Bundesheer/Kerschat
Eine sichere Abfahrt mit Schiern muss gelernt sein.

Für Österreich wurde eine weitere Qualifikation eingeführt, mit der die „Allgemeine Truppengebirgsausbildung” abgedeckt werden kann. Dabei handelt es sich um den „Heeresgebirgsausbilder”, der ohne Gebirgskampf und ohne Eisausbildung, in zweimal drei Wochen im Sommer und Winter ausgebildet werden kann.

Der „Heeresgebirgsausbilder” kann nach Absolvierung des Lehrganges Soldaten bis zur Ebene Teileinheit im Sommer im schwierigen Gelände bis zum Schwierigkeitsgrad UIAA III+ gebirgstechnisch führen und dieses Gelände auch gangbar machen. Im Winter führt er Soldaten gebirgstechnisch unter Aufsicht eines Heereshochgebirgsspezialisten und vermittelt als Ausbilder die Inhalte der „Allgemeinen Truppengebirgsausbildung”.

@Bundesheer/Koppitz
Die richtige Anlage der Aufstiegsspur ist wichtig für einen kräftesparenden Aufstieg mit Ausrüstung und Bewaffnung.

Neben den theoretischen Unterrichten am Morgen und am Abend jedes Kurstages wird das Schwergewicht auf die praktische Ausbildung gelegt. Im Klostertal im Schigebiet Sonnenkopf erlernten die Kursteilnehmer das effiziente Gehen mit Tourenschiern, die richtige Spuranlage unter Berücksichtigung der allgemeinen Lawinengefahr und die sichere Abfahrt im Gelände.

Im Gegensatz zu zivilen Schitouren muss der Einsatzsoldat im Hochgebirge zusätzlich zu seiner persönlichen Ausrüstung noch militärisches Gerät und seine jeweilige Bewaffnung mitführen. Ergänzend zur Fortbewegung mit Schiern wird auch das Gehen mit Steigeisen und mit militärischen Schneeschuhen gelehrt und geübt.

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Der Ausbilder zeigt die richtige Handhabung des Verschüttetensuchgerätes vor.

Selbstverständlich steht an jedem Kurstag im Gelände auch die Verschüttetensuche, die sanitätsdienstliche Versorgung von Verletzten und deren Abtransport mit selbstgebauten Rettungsgeräten am Programm. Die Ausbildung erfolgt für die Berufssoldaten bei jedem Wetter und fordert von den Lehrgangsteilnehmern eine sehr gute Grundkondition, hohen Leistungswillen und eine hohe Kälteresistenz.

Die Hälfte der Teilnehmer hat den Sommerkurs bereits positiv abgeschlossen und könnte – nach Bestehen der Abschlussprüfungen Anfang Februar – das Abzeichen zum „Heeresgebirgsausbilder” erhalten.

Quelle@Bundesheer/Kerschat, Bundesheer/Koppitz