Anfang Oktober 2018 erhielt das Bundesheer neue Dekontaminationssysteme Mammut von Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV). Die acht neuen Fahrzeuge ersetzten die drei Jahrzehnte alten ABC-Dekontaminationsfahrzeuge ÖAF S-LKW.

Infografik Militär Aktuell
Die Infografik zum neuen Dekontaminationssystem Mammut aus der aktuellen Ausgabe von Militär Aktuell.

Das neue Dekontaminationssystem Mammut von Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV) ist vielseitig einsetzbar und unterstützt bei der Abwehr von radiologischen, biologischen und chemischen Gefahrenstoffen durch Personendekontamination, Waffen- und Gerätedekontamination, Infrastrukturdekontamination und Dekontamination von sensiblem Gerät. Im Gegensatz zu den alten Fahrzeugen ÖAF S-LKW ermöglicht das 36 Tonnen schwere Mammut einen gleichzeitigen Einsatz von Personendekontamination sowie Waffen- und Gerätedekontamination. Nach Katastrophen oder terroristischen Anschlägen kann das Mammut außerdem für die Dekontamination von Gebäuden, Straßen, Grenzkontrollstellen, wichtigen Einrichtungen – und durch die neue Technologie von Heißgas-/Heißdampfkammer sowie einer Vakuumkammer – auch sensiblen IKT-Geräten wie etwa Funkgeräten oder Mobiltelefonen eingesetzt werden, wie uns Vizeleutnant Andreas Hämmerle (Hauptlehrunteroffizier für Dekontamination) im Interview bestätigt.

Im Nachfolgenden gehen wir auf einige Highlights und technische Leistungsmerkmale der DA40 genauer ein:

@Militär AktuellABC-Kampfmittel
Das Dekontaminationssystem Mammut bildet die Basis für die Errichtung eines Dekontaminationsplatzes und ist zur Durchführung der Dekontamination nach einem Einsatz von ABC-Kampfmitteln (atomar, biologisch, chemisch) beziehungsweise nach der Freisetzung industrieller Gefahrstoffe geeignet.

Umweltverträglichkeit
Die neue umweltschonendere und effizientere Dekontaminationschemie des Mammut reduziert den Chemiebedarf und den Wasserverbrauch deutlich.

Trägerfahrzeug
Als Fahrgestell dient ein MAN TGS 35.480 8×8 BB-MIL mit vollautomatischem Schaltgetriebe, permanentem Allradantrieb und zuschaltbaren
Ausgleichssperren.

Temperaturunempfindlichkeit
Die Dekontaminationsausstattung erlaubt Einsätze bei Temperaturen von minus 30 Grad bis plus 50 Grad Celsius.

@Militär AktuellArbeitskran
Der 33-Metertonnen-Ladekran mit Arbeitskorb der Firma Palfinger ist vielseitig einsetzbar und erleichtert der Besatzung die Handhabung des gesamten Systems.

Dekontaminations-Equipment
Auf dem Fahrzeug sind drei Container (Module) aufgebaut. Mit dem ersten lassen sich gepanzerte Kampf- und Gefechtsfahrzeuge, aber auch Kleinfahrzeuge dekontaminieren. Mit dem zweiten Ausrüstung wie Nachtsichtgeräte oder Funkgeräte. Das dritte Modul dient zur Dekontamination von Personen

@Militär AktuellFahrzeug-Dekontamination
Dazu wird in einem ersten Schritt eine Auffangwanne (maximal 20 Meter Länge und 4 Meter Breite) aufgebaut. In dieser werden die Abwässer aufgefangen und abgepumpt. Dann wird in drei Schritten gereinigt: Erst die Vorreinigung für den gröbsten Schmutz, dann findet – unter Zumischung der Dekontaminationschemie – die Hauptreinigung statt und schließlich die Nachreinigung.

Personen-Dekontamination
Dafür werden neben dem Truck zwei Zelte aufgebaut. Das Vorzelt dient für das Entkleiden von kontaminierten Personen, beide Zelte als Sicht- und Witterungsschutz. Die Personendekontamination wird mithilfe des sogenannten „Modul 3“ durchgeführt. Bis zu 40 Menschen können so in einer Stunde dekontaminiert werden

Lesen Sie dazu auch unser Interview mit Vizeleutnant Andreas Hämmerle,Hauptlehrunteroffizier für Dekontamination.

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Quelle@Militär Aktuell