Simon Schwenoha, Junior Forscher am IFK, ging im Rahmen einer Forschungsreise im Irak der Frage nach der Stabilisierung des krisengebeutelten Landes nach.

Angesichts der Siegeserklärung gegen die Terrormiliz Isla­mischer Staat und der im Mai geschlagenen Parlamentswahlen verkündeten Politiker im Irak eine Normalisierung des Landes. Tatsächlich stellten sich sowohl die Anerkennung des Wahlergebnisses als auch der Regierungsbildungsprozess als große Herausforderungen heraus. Unter diesen Umständen flog Simon Schwenoha, Junior-Forscher im MENA-Team (Middle East and North Africa), in den Irak, um mit Vertretern von Regierungsinstitutionen und Thinktanks über Herausforderungen und zukünftige Entwicklungen im Bereich Föderalismus und Parlamentarismus sowie das Schicksal der Christen im Irak zu sprechen.

Die erste Reisestation der zweiwöchigen Forschungsreise war die kurdische Hauptstadt Erbil mit dem Schwerpunktthema des gescheiterten Unabhängigkeitsreferendums. Die Gesprächspartner im Middle East Research Institute teilten die Meinung, dass der Föderalismus im Irak die größte Chance für die Befriedung und den Ausgleich zwischen den einzelnen Bevölkerungsgruppen darstellt. Eine Sezession vom Irak würde die wirtschaftliche Lage Kurdistans wesentlich verschlechtern, so die Experten.

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Im Gespräch mit Seiner Heiligkeit Mar Gewargis, Patriarch der Apostolischen Kirche des Ostens.

Den zweiten Zwischenhalt legte Simon Schwenoha in Bagdad ein und führte Gespräche zum aufgehobenen Wahlergebnis und den daraus entstehenden Herausforderungen bei der Regierungsbildung. Die Vertreter des Obersten Bundesgerichtshofes versicherten, dass trotz des zähen Wahlprozesses und des Ringens zwischen proiranischen und prowestlichen Parteien ein Kompromiss erzielt werde, der letztlich auch das bisher angeschlagene Vertrauen in das demokratische System stärke. Andere Gesprächspartner betonten, dass der Zusammenhalt des Irak trotz des kurdischen Unabhängigkeitsreferendums gewährleistet werden konnte. Die Regierung in Bagdad demonstrierte damit der internationalen Gemeinschaft die Stabilität des Iraks, um nicht zuletzt dringend benötigte Investitionen und Wiederaufbauhilfe aus dem Ausland zu erhalten.

Quelle@IFK