In den vergangenen zwei Wochen trainierten Entschärfer-Teams aus sieben Nationen bei der Übung „European Guardian”, wie „unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen” (USBV) manuell unschädlich gemacht werden können. Am 14. September wurden die Fähigkeiten des multinationalen Europäischen Handentschärferzentrums für internationale und nationale Vertreter präsentiert.

Die sogenannte „Handentschärfung” kommt dann zum Einsatz, wenn ein sicherer Abtransport beziehungsweise eine kontrollierte Sprengung einer Sprengvorrichtung nicht durchgeführt werden kann. Dies ist der Fall bei Verwendung von radioaktiven, chemischen oder bakteriellen Elementen. Aufgabe der Handentschärfer ist es, eine Zündung vor Ort zu verhindern.

Das gilt auch für Geiselnahmen, Schutz kritischer Infrastruktur oder Einsätzen bei Großveranstaltungen. Ein „Highlight” der Übung war die Durchführung von Szenarien in der OMV-Raffinerie in Schwechat und die Entschärfung von mehreren Sprengvorrichtungen in einem Großraumbus, der durch die Österreichische Postbus AG bereitgestellt wurde.

@Bundesheer/KallingerDie Durchführung der Übung ist eine Aufgabe des multinationalen Europäischen Handentschärferzentrums „European Centre for Manual Neutralisation Capabilities” (ECMAN), das von den Nationen Österreich, Tschechien, Deutschland, Finnland, Irland, Italien und Schweden betrieben wird. Österreich übernimmt dabei mit der Heereslogistikschule und ihren Militärexperten die Führungsrolle. Der Betrieb des Europäischen Handentschärferzentrums erfolgt im Rahmen einer multinationalen Kooperation unter der Schirmherrschaft der Europäischen Verteidigungsagentur (EDA). Das Europäische Handentschärferzentrum ist seit Beginn 2018 einsatzbereit.

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