Wiens Militärkommandant Brigadier Kurt Wagner über die Aufgaben seines Kommandos und zukünftige Problemstellungen und Herausforderungen.

@Sebastian Freiler
Brigadier Kurt Wagner ist Militärkommandant Wiens.

Den Militärkommanden kommt im Anlassfall auch der Schutz kritischer Infrastruktur zu. Wie viel mehr Infrastruktur gilt es, im Vergleich mit den anderen Bundesländern, in Wien zu schützen?
Die genauen Zahlen möchte ich nicht nennen, aber es ist schon so, dass ein Großteil der Infrastruktur, die durch staatliche Stellen als kritisch definiert wurde, in Wien liegt. Der Bereich selbst ist sehr weit gefasst – dazu zählen staatliche Einrichtungen ebenso wie Einrichtungen der Energieversorger und Informations- und Kommunikationseinrichtungen sowie deren Schnittstellen. Einen guten Überblick möglicher Einsatzszenarien haben wir im vergangenen November mit unserer Übung „Netzwerk 2014“ gegeben, in die wir etwa auch Kraftwerke und Tanklager miteinbezogen haben.

Hat sich durch die jüngst neu definierten Bedrohungsszenarien die Zahl der kritischen Infrastruktureinrichtungen erhöht?
Unabhängig davon ist die Liste eine lebende Materie und in der Regel kommt etwas dazu und fällt nur selten etwas weg.

Die diesbezüglichen Aufgaben werden also eher größer als kleiner?
Ja, und davon gehe ich auch in Zukunft aus.

Welche zukünftigen Herausforderungen stellen sich für das Militärkommando Wien?
Es gibt keine Ausbildung ohne Gruppenkommandant und keine Verpflegung ohne Koch, daher ist es dringend erforderlich, dass wir unsere personellen Abgänge nachbesetzen können. Darüber hinaus sehen wir aktuell große Herausforderungen bei der Mobilität der Truppe und im Infrastrukturbereich, insbesondere im Bereich der Milizjägerbataillone fehlt es auch an Ausrüstung …

… was sich aber nun in Zukunft bessern soll?
Wenn das so kommt, was im Rahmen des Maßnahmenpakets angekündigt wurde, soll es Verbesserungen im Bereich der persönlichen Ausrüstung geben. Auch im Bereich der Infrastruktur tut sich etwas, da würden wir uns aber etwas mehr Tempo wünschen.

Lesen Sie dazu auch die Reportage von unserem Truppenbesuch beim Militärkommando Wien. Hier geht es zu den anderen Beiträgen unserer Serie „5 Fragen an”.

Quelle@Sebastian Freiler