Reporter ohne Grenzen warnt: Die Pressefreiheit ist weltweit in immer mehr Ländern in Gefahr und die Coronakrise droht diese Entwicklung nun weiter zu beschleunigen.

„Immer dreister auftretende autoritäre Regime, Einschränkungen der Presse- und Meinungsfreiheit im Kampf gegen ,Fake News’, populistische Stimmungsmache, Gewaltbereitschaft gegen Medienschaffende und die Erosion traditioneller Medien-Geschäftsmodelle stellen die Pressefreiheit weltweit unter Druck.” Dieses Fazit zog die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) kürzlich bei der Präsentation ihrer „Rangliste der Pressefreiheit 2020”.

Für die Zukunft befürchtet RSF eine weitere Verschlechterung: „Viele der Entwicklungen, die in der Rangliste abgebildet sind, führen in der aktuellen Corona-Pandemie dazu, dass unter dem Deckmantel der öffentlichen Sicherheit repressive Regierungen ihre Medienkontrolle weiter ausbauen.” Rubina Möhring, Präsidentin von RSF Österreich: „Die Coronakrise – wie wir sie auch hinsichtlich Pressefreiheit bezeichnen können – wirkt wie ein Brandbeschleuniger für autoritäre Tendenzen und repressive Krisenherde. Zahlreiche Länder gehen zurzeit besonders aggressiv gegen die demokratische Grundordnung vor.”

An der Spitze der Rangliste der Pressefreiheit steht zum vierten Mal in Folge Norwegen, den zweiten und dritten Rang nehmen Finnland und Dänemark ein. Österreich liegt nach dem Verlust von fünf Plätzen im Pressefreiheitsranking 2019 und dem neuerlichen Abrutschen um zwei weitere Plätze im aktuellen Ranking auf Rang 18 unmittelbar hinter Kanada und Luxemburg und vor Uruguay.

Am unteren Ende der Rangliste stehen wie in den Vorjahren Nordkorea (Platz 180), Turkmenistan (179) und Eritrea (178). China findet sich hinter dem Iran, Syrien, Vietnam und Dschibuti auf Platz 177 wieder.

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