Die Experten des Entminungsdienstes haben dieser Tage einen Einsatz in den Karnischen Alpen im österreichisch-italienischen Grenzgebiet beendet. In den vergangenen zwei Wochen beseitigten sie insgesamt 279 Kilogramm an Kriegsrelikte unterschiedlichster Art aus dem Ersten Weltkrieg.

Verteidigungsministerin Tanner: „Unser Entminungsdienst ist täglich 24 Stunden bereit zu helfen. Durch ihre Expertise sorgen sie das ganze Jahr für die Sicherheit der Österreicher und Österreicherinnen. Die Entminungsdienstexperten leisten im Jahr durchschnittlich 1.200 Einsätze und tragen dabei eine enorme Verantwortung für sich und die Bevölkerung.”

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Bergung von Kriegsmaterial im Raum Plöckenpass/Kärnten.

Die Kriegsrelikte werden – wenn möglich – direkt am Fundort gesprengt. Ist dies nicht möglich, werden die Funde abtransportiert und auf einem militärischen Sprengplatz kontrolliert vernichtet. Beim Entminungseinsatz selbst wurden unter anderem drei Handgranaten, drei Granaten und vier Luftminen mit je 60 Kilogramm entdeckt, welche zu seltenen Fundstücken des Entminungsdienstes zählen.

Der Entminungsdienst besteht aus 15 Experten, denen zur Bewältigung der Aufträge fünf Einsatzfahrzeuge zur Verfügung stehen; im Zuge von Einsätzen wurden damit heuer bereits 104.000 Kilometer zurückgelegt.

Wolfgang Korner, Leiter des Entminungsdienstes: „Gefunden werden in diesem Gebiet Granaten und Minen aus dem Ersten Weltkrieg. Auch wenn man deren Funktion und Herkunft kennt, ist jeder Einsatz für meine Mitarbeiter eine Herausforderung. Die Hausaufgaben müssen aber gemacht sein, dann ist die Gefahr abschätzbar.”

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Die gefundenen Luftminen wurden mithilfe einer AB212 ausgeflogen.

Ein Hantieren mit diesen Kriegsrelikten ist für Unbefugte äußerst gefährlich; sie sollten unter keinen Umständen berührt werden. Wird ein Objekt gefunden, dessen Herkunft und Beschaffenheit verdächtig erscheint, sollte man unverzüglich die nächste Polizeidienststelle kontaktieren. In weiterer Folge werden die Mitarbeiter des Entminungsdienstes des Bundesheeres angefordert, die das Kriegsrelikt entschärfen und sicher abtransportieren.

Auch 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs werden jedes Jahr immer noch viele Tonnen an Kriegsmaterial in Österreich gefunden. Von Anfang 2020 bis heute wurden durch den Entminungsdienst bundesweit rund 800 Einsätze zur Entschärfung, Bergung und zum Abtransport von Kriegsrelikten durchgeführt. Dabei handelt es sich um insgesamt 14 Tonnen Kriegsmaterialien verschiedenster Art, von der Infanteriemunition über Handgranaten bis zur Fliegerbombe. Zu den Fundorten zählen Seen und Flüsse ebenso wie Waldgebiete, bebautes oder alpines Gelände.

Hinweis: Einen ausführlichen Bericht zum Einsatz des Entminungsdienstes in den Karnischen Alpen lesen Sie auch in der nächsten Ausgabe von Militär Aktuell.

Quelle@Bundesheer/Pusch