Ein Konsortium aus Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann (KMW) soll Radpanzer des Typs Boxer im Wert von rund 2,6 Milliarden Euro für die britischen Streitkräfte produzieren.

Ein entsprechender Vertrag des britischen Verteidigungs-ministeriums ist nun über die europäische Rüstungsagentur OCCAR mit der Konsortialgesellschaft Artec geschlossen worden.

Der Vertrag, der im Rahmen des britischen Rüstungsprojekts „Mechanised Infantry Vehicle (MIV)” unterzeichnet wurde, umfasst über 500 Fahrzeuge, wobei jeweils 50 Prozent des Auftragsvolumens auf Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann entfallen. Damit steigt die Gesamtzahl der Boxer, die Artec bislang ausgeliefert beziehungsweise unter Vertrag hat, auf über 1.400 Fahrzeuge.

Die Britische Armee soll Boxer-Fahrzeuge in den Varianten Truppentransporter, Führungsfahrzeug, Sanitätsfahrzeug und Specialist Carrier erhalten. Die Auslieferung der gepanzerten 8×8-Fahrzeuge wird voraussichtlich Ende 2022 beginnen und 2031 abgeschlossen sein.

Dabei wird ein Großteil der Produktionsleistungen in Großbritannien zu erbringen sein. Nach einem Serienanlauf in Deutschland werden rund 90 Prozent der Boxer-Fahrzeuge für die British Army auf der britischen Insel hergestellt. Hauptproduktionsstätten werden dabei das britische Werk der Rheinmetall BAE Systems Land und das KMW-Tochterunternehmen WFEL sein.

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Die insgesamt mehr als 500 Boxer-Fahrzeuge sollen zwischen 2022 und 2031 geliefert werden.

Großbritannien kehrt mit dieser Beschaffungsentscheidung nach langer Unterbrechung wieder in ein europäisches Rüstungsprogramm zurück, dem das Land bereits in der Entstehungsphase des Boxers angehörte. Beim Boxer handelt es sich um ein hochgeschütztes 8×8-Radfahrzeug, dessen modulare Architektur eine große Variantenvielfalt erlaubt. Bisher sind rund 700 Fahrzeuge in zwölf unterschiedlichen Versionen in drei NATO-Staaten unter Vertrag: Deutschland, Niederlande und Litauen. Auch beim NATO-Verbündeten Australien wurde vor kurzem das erste Boxer-Fahrzeug von insgesamt 211 Exemplaren an die Armee übergeben.

Die Artec GmbH wurde 1999 gegründet. Sie ist ein Joint-Venture von Krauss-Maffei Wegmann GmbH & Co. KG, Rheinmetall Military Vehicles GmbH und Rheinmetall Defence Nederland B.V.. Sie koordiniert die Serienfertigung und dient als Anlaufstelle für alle Exportfragen im Hinblick auf den Boxer.

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Quelle@KMW