In Österreich gelten 73 Prozent des Staatsgebietes als Berggebiet. Kenntnisse und Fertigkeiten für Einsätze in diesen Räumen sind daher für jeden Offizier unabhängig seiner Waffengattung von hoher Bedeutung.

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Die Fähnriche mussten während der Ausbildung Führungsaufgaben übernehmen.

Im Ausbildungsprogramm für die Militärakademiker findet sich daher der Lehrgang „Kommandant im Gebirge”. Die Teilnahme an diesem Lehrgang soll dazu befähigen, Aufträge unter schwierigen Bedingungen im Mittelgebirge zu erfüllen. Die Ausbildung zielt weniger in Richtung Erlernen alpintechnischer Fertigkeiten, als vielmehr auf die Förderung von Beurteilungs- und Führungskompetenzen für Einsätze im Gebirge ab. Die Lehrgangsteilnehmer werden dabei auch psychischen und physischen Belastungen ausgesetzt und an die Grenzen ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit herangeführt. Durchgeführt wird der Lehrgang vom Gebirgskampfzentrum in zwei Teilen: dem Sommer- und dem Winterlehrgang.

Von 24. August bis 4. September absolvierten die Militärakademiker des Jahrganges „Freiherr Lenk von Wolfsberg” am Truppenübungsplatz Hochfilzen den Sommerteil dieses Lehrganges. Es wurden vor allem das Planen und die Durchführung von Märschen im Gebirge, die Zusammenarbeit mit Spezialisten zum Überwinden von schwierigem Gelände, die Besonderheiten des Schießens im Gebirge sowie die objektiven und subjektiven Gefahren in den Bergen vermittelt. Ein Gefechtsschießen bildete den Höhepunkt der ersten Ausbildungswoche (Militär Aktuell berichtete).

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Bereits in der ersten Ausbildungswoche stand das Gefechtsschießen auf dem Programm – für die jungen Soldaten eine tolle Erfahrung.

In der zweiten Ausbildungswoche waren zahlreiche Höhenmeter zu überwinden. Sei es beim Begehen von Sicherungsanlagen, sei es gefechtsmäßig beim Bezug eines auf rund 1.700 Metern Seehöhe gelegenen Biwaks. Trotz Unterstützung durch eine Tragtiergruppe waren zahlreiche Kilogramm Gewicht durch die Fähnriche am Rücken zu schleppen. Die schlechten Wetterbedingungen mit Regen und Kälte verdeutlichten die hohe Bedeutung der Maßnahmen zur Kampfkrafterhaltung bei Einsätzen im Gebirge.

„Anstregend, viele Erfahrungen gesammelt und lehrreich. In Extremsituationen lernt man die Kameraden, aber auch sich selbst erst so richtig kennen. Somit eine gute Chance sich persönlich weiterzuentwickeln”, so resümiert einer der Militärakademiker den Lehrgang.

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