Die Brisanz und der Impact von sogenanntem „GPS-Spoofing” war auch dem EKF-Panel auf der Salzburger Konferenz großes Thema. Dabei geht es nicht um die Unterdrückung oder das „Wegnehmen” von Satellitendaten durch einen gegnerischen Akteur, sondern deren unbemerkte oder einzukalkulierende Ab- oder Umlenkung.

@SkytruthDas Thema wurde in den Antworten der Panel-Teilnehmer als künftig großes Problem erachtet, wenn man von Waffenwirkung bis Logisitik sich auf seine JDAM- bis zu den allgegenwärtigen Dutzenden Bildschirme und Tablets nicht mehr verlassen kann. Verschärfend kommt hinzu, dass das sehr wohl auch zivile Anwendungen betrifft.

Nun wurde nur wenig später bekannt, dass ein bereits im Sommer aufgetretenes „Phänomen” untersucht wird, wo nicht einfach das Signal gestört oder in einer Region allgemein verfälscht wurde, sondern hunderten einzelnen Nutzern – vornehmlich Schiffen beziehungsweise deren AIS-Signal – jeweils einzeln andere Positionen „verpasst” wurden. So kreisten sie dann – obwohl ganz woanders bzw. in Häfen liegend – um ein „Spoofing”-Epizentrum nahe Schanghai. Und das mit bis zu 60 km/h. Dass dies in China stattfand, ist dabei keineswegs überraschend. In Salzburg war man sich einig, dass die USA und der Westen in den vergangenen 20 Jahren das Thema sträflich vernachlässigt haben.

Quelle@Skytruth
Der Autor ist einer der renommiertesten österreichischen Luftfahrtjournalisten, Korrespondent des britischen Jane’s Defence und schreibt seit vielen Jahren für Militär Aktuell.