Soeben hat sich der ägyptische Präsident al-Sisi von der Nationalversammlung einen möglichen Einsatz ägyptischer Truppen im benachbarten Libyen absegnen lassen, sollte die in erster Linie türkisch ermöglichte „Volcano”-Offensive der Tripolis-Regierung sich der Linie Sirte/Al Jufra nähern.

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Ägypten hat insgesamt 24 Su-35 bestellt, die ersten fünf Maschinen könnten schon bald geliefert werden.

Die Drohung ist durchaus ernst zu nehmen, Ägypten hat seine Armee in den vergangenen Jahren (meist auf Rechnung von Golf-Monarchien) jedenfalls stark aufgerüstet. So wurden beispielsweise 24 Rafale-Kampfjets und zwei Hubschrauber-Träger aus Frankreich sowie 50 MiG-29/35 aus Russland in Dienst gestellt. Aus Ostsibirien sind nun zudem Fotos der ersten fünf (von 24) ägyptischen Su-35 des russischen Flugzeugbauers Suchoi aufgetaucht. Dieses jüngste Derivat der Flanker-Familie wird von den Russen selbst in Syrien eingesetzt und wurde bislang nur an China verkauft.

Auch Indonesien wollte übrigens kürzlich dieses Muster erwerben, sieht sich aber – als F-16-Nutzer – mit den US/Trump-Sanktionen versus den Bestellern russischer Rüstung konfrontiert. Vielleicht mit ein Grund, warum Indonesien jüngst scheinbar auch Interesse an den österreichischen Eurofightern bekundete.

Update vom 15. August 2020: Die ersten Maschinen für Ägypten befinden sich diesem Bericht zufolge offenbar bereits – US-Sanktions-Grummeln hin oder her – in Auslieferung.

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Der Autor ist einer der renommiertesten österreichischen Luftfahrtjournalisten, Korrespondent des britischen Jane’s Defence und schreibt seit vielen Jahren für Militär Aktuell.