Die Slowakei wird wie Polen ihre Kampfflugzeuge MiG-29 der Ukraine überlassen, das bestätigte am Freitag Ministerpräsident Eduard Heger auf einer Pressekonferenz in Bratislava. Insgesamt wird die Slowakei 13 Kampfflugzeuge des Typs an Kiew liefern, ergänzend dazu aber auch zwei ihrer alten Boden-Luft-Raketensysteme 2K12M2 Kub-M2 sowie ein Radar.

In der NATO-Terminologie ist das sowjetische Luftabwehrsystem aus Mitte der 1970er-Jahre als SA-6 Guideline bekannt, zu einer Lieferung an die Ukraine kam es bislang allerdings nicht. Es ist der Vorgänger des mobilen Mittelstreckensystems Buk-M1 (NATO: SA-11 Gadfly), welches sehr wohl von der Ukraine (und immer noch von Russland) eingesetzt wird. Wie Buk nutzt Kub die Abschussvorrichtung auf dem Kettenlaufwerk 2P25, jedoch im Gegensatz zum Nachfolger mit drei statt vier Flugkörpern, während das zugehörige Feuerleitradar 1S91 (NATO: Straight Flush/G/H-Band, Reichweite 75 Kilometer) auf einem separaten Fahrzeug montiert ist.

@Georg MaderDie Flugkörper der 3M9M-Familie schaffen 25 Kilometer Reichweite und 14 Kilometer Höhe und nutzen halbaktive Zielsuchlenkung. Davon sollen nun 52 Stück 3M9ME und 148 Stück 3M9M3E ins Nachbarland gehen. Die bodengestützte Luftverteidigung der Slowakei wird in Folge und bis auf Weiteres vom NATO-Partner Italien mit einer Batterie SAMP/T-MAMBA abgedeckt, dazu hat Deutschland am 14. März zugesagt, der Slowakei zwei Kurzstrecken-Kanonensysteme Mantis spenden zu wollen.

Alle genannten Ost- wie Westsysteme decken Reichweiten beziehungsweise Höhen ab, welche für das benachbarte und neutrale Österreich seit 1955 unerreichbar blieben. Damit soll nun aber schluss sein, im Zuge des „Aufbauplans 2032” soll diese Fähigkeitslücke nun endlich geschlossen werden. Das Heer strebt dabei erstmals Abwehrsysteme mit rund 50 Kilometern mittlerer Reichweite an. Der Bundesheer-Planungsdirektor schätzt den Aufwand für die Erlangung der gewünschten Fähigkeit auf rund zwei Milliarden Euro.

Quelle@Georg Mader