Der Kapellmeister der Militärmusik Salzburg, Oberst Professor Ernst Herzog, ist mit Ende April nach 44 Dienstjahren in den wohlverdienten Ruhestand getreten. Herzog wurde am 4. August 1959 in Saalfelden im Salzburger Pinzgau geboren, er begann bereits im jugendlichen Alter Tuba im Salzburger Musikschulwerk zu lernen. Bald darauf wurde er Mitglied der Bürgermusik Saalfelden.

Die militärische Laufbahn Herzogs begann 1978, als er zur Militärmusik des Militärkommandos Salzburg einberufen wurde. Nach der Ausbildung zum Musikunteroffizier wurde er als Registerführer für Ensemble eingeteilt. 1992 übernahm er die Leitung des Tanzorchesters der Militärmusik Salzburg, in dem er selbst auch das Keyboard spielte. Sein Musikstudium an der damaligen Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Salzburg absolvierte er während der Dienstzeit bei der Militärmusik und schloss es 1994 mit der Diplomprüfung im Hauptfach Tuba ab. Gleichzeitig absolvierte er bei Emil Rieder seine dirigiertechnische Ausbildung.

Anschließend begann Herzog seine Ausbildung zum Militärkapellmeister, die er mit der Militärkapellmeisterprüfung im Februar 1998 abschloss. Im Mai 1999 übernahm er die Leitung der Militärmusik in Vorarlberg und wurde zum Leutnant befördert. Im Jahr 2000 übernahm er zusätzlich die Militärmusik Tirol. Seit 1. Jänner 2001 ist Ernst Herzog Kapellmeister der Militärmusik des Militärkommandos Salzburg. Ende 2016 wurde Herzog in Würdigung seiner Verdienste mit dem Titel „Professor” ausgezeichnet.

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Oberst Herzog mit seinen Musikern.

Der Militärkapellmeister ist Kommandant und musikalischer Leiter einer Militärmusik. Sein Aufgabenbereich umfasst das gesamte Management beziehungsweise die gesamte Steuerung einer Militärmusik hinsichtlich der dienstlichen Musikeinsätze inklusive der dazu notwendigen Proben, der Musikstückauswahl, der Planung und Durchführung der Aus- und Weiterbildung der Kadersoldaten sowie der Präsenzdiener. Er ist Hauptverantwortlicher für das Auftreten der Militärmusik in der Öffentlichkeit sowie für das musikalische Niveau seiner Musik. Der Militärkapellmeister ist weiters das Bindeglied zu sämtlichen zivilen musikalischen Einrichtungen wie beispielsweise Musiklehranstalten, Berufsorchestern, dem Blasmusikverband und vielen weiteren kulturellen Einrichtungen des öffentlichen Lebens.

Die Militärmusik bemüht sich besonders um die Pflege der Werke heimischer Komponisten und um die Aufführung originaler Blasorchesterwerke. Die Leistungen der Militärmusik Salzburg fanden ihre Anerkennung in der Einladung nach Deutschland, Italien, Polen, der Tschechischen Republik und der Schweiz um dort bei repräsentativen Veranstaltungen mitzuwirken. Seit ihrem Bestehen wurden 4.750 musikalische Einsätze durchgeführt.

Die letzten großen Highlights waren das Militärmusiktreffen am 20. Mai 2005 im EM-Stadion in Wals-Siezenheim, das „Hamina Tattoo” in Finnland (2006), die Umrahmung des „Crewabend” bei der Airpower 2011, eine Konzertreise nach Bonn mit dem Musikkorps der Bundeswehr aus Berlin (2011) die Teilnahme am „Military Tattoo” in St. Gallen (2012), das Militärmusikfestival in der Salzburgarena (2018) sowie das alljährliche Benefiz-Galakonzert im „Großen Festspielhaus” in Salzburg.

Ernst Herzog zum Abschied: „Nach 44 Jahren beim Bundesheer kann man schon auf manches zurückblicken. Eine meiner schönsten Erinnerungen ist der März 2011, da wurde in der Schwarzenberg-Kaserne das neue Musikgebäude eröffnet. Dieses bietet den Militärmusikern eine solide und zeitgemäße Ausbildungsmöglichkeit. Neben dem großen Probesaal für die gesamte Musik stehen weitere Räume für Registerproben und Kojen für Einzelproben zur Verfügung.”

Quelle@Bundesheer/Riedlsperger