Am 19. Jänner wurde der mit 6. Jänner begonnene Assistenzeinsatz „Schneefall 19” des Bundesheeres beendet. Erstmals fand ein Hilfseinsatz in sechs Bundesländern gleichzeitig statt. In Spitzenzeiten halfen bis zu 1.700 Soldaten am Tag gleichzeitig, davon 910 Grundwehrdiener mit 20 Hubschraubern, 30 Pionierfahrzeugen (unter anderem Baggerlader, Senkmuldenkipper, Radlader) und 40 Transport- und Groß-Kfz.

@Bundesheer/Daniel Trippolt
Die Hubschrauber der Luftstreitkräfte führten 852 Starts und Landungen durch.

Dabei wurden von den Soldaten insgesamt 87.000 Arbeitsstunden geleistet. Zur Unterstützung der Bevölkerung und der zivilen Einsatzorganisationen waren die Bundesheer-Hubschrauber insgesamt 258 Stunden in der Luft und führten dabei 852 Starts und Landungen durch. Für 125 Lawinensprengungen vom Hubschrauber aus wurden 850 kg Sprengstoff verwendet. Für mögliche weitere Einsätze wurden ständig zwischen 750 und 1.000 Soldaten, darunter 9 Lawineneinsatzzüge, in Bereitschaft gehalten.

„Der Einsatz hat Mannschaft und Gerät alles abverlangt. Die Piloten sind ihre Einsätze zur Rettung von Personen und zur Unterstützung der Bevölkerung bei widrigsten Witterungs- und Sichtbedingungen geflogen. Das hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig Hubschrauber bei einem solchen Einsatz sind und dass sich die Bevölkerung auf die Hilfe aus der Luft verlassen kann”, so Verteidigungsminister Mario Kunasek.

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Die Soldaten halfen unter anderem beim Abschaufeln von Dächern und beim Räumen von Straßen.

Zum Einsatz kamen alle im Bundesheer vorhandenen Hubschraubertypen: S-70 Black Hawk, Agusta Bell 212, Alouette III und die Bell OH-58 Kiowa. Im Rahmen von Lawinenerkundungs-, Transport- und Evakuierungsflügen wurden 850 Personen und 10 Tonnen an Lebens- und Betriebsmittel sowie medizinische Güter transportiert und insgesamt 31 Windenbergungen durchgeführt.

Mittels der „Downwash”-Abwinde der Hubschrauber wurden Bäume in der Nähe von Straßen und Stromleitungen vom Schnee befreit und so ein Umstürzen und Unterbrechen der Verkehrswege und Stromversorgung verhindert.

In den Bundesländern Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Steiermark, Oberösterreich und Niederösterreich unterstützten die am Boden eingesetzten Soldaten, darunter auch Pioniereinheiten mit schweren Geräten, die zivilen Einsatzkräfte beim Freischneiden und Räumen von Straßen, beim Abschaufeln von Dächern, beim Wiederherstellen von Fernmeldeverbindungen, bei Aufräumarbeiten und bei der Personensuche.

„Ohne den Einsatz der Grundwehrdiener wäre die Hilfe in dieser Form nicht möglich gewesen. Die Österreicher können stolz auf ihre Soldaten sein. Ich möchte allen eingesetzten Kräften, den Soldaten sowie den zivilen Einsatzorganisationen meinen aufrichtigen Dank aussprechen. Nur gemeinsam waren wir in der Lage, der Bevölkerung so rasch zu helfen”, so Minister Kunasek.

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125 Lawinen wurden vom Hubschrauber aus gesprengt.

In schwer zugänglichen oder von der Außenwelt abgeschnittenen Orten versorgte das Bundesheer die Bevölkerung mit dringend benötigten medizinischen Gütern sowie mit Nahrungs- und Betriebsmitteln.

In den nächsten Wochen werden die eingesetzten Grundwehrdiener die von Minister Kunasek angeordnete Dienstfreistellung je nach Dauer und Schwere ihres Einsatzes konsumieren. „Die Soldaten haben sich diese Dienstfreistellung mehr als nur verdient. Sie ist eine Wertschätzung für ihre geleistete Arbeit”, so Kunasek.

Bereits seit November des letzten Jahres sind rund 400 Alpinsoldaten bei Lawinen- und Schneekatastrophen auf Abruf bereit. Mit insgesamt zwölf Lawineneinsatzzügen in sieben Bundesländern (ausgenommen Wien und Burgenland) unterstützt das Bundesheer zivile Einsatzkräfte, wenn diese Hilfe benötigen. Ein Lawineneinsatzzug besteht aus je 32 Kadersoldaten mit spezieller Alpinausbildung. Mit gebirgsspezifischer Ausrüstung, wie beispielsweise Alpinbergegeräten, können die Alpinspezialisten verunglückte Personen aus Lawinen retten.

Quelle@Bundesheer/Daniel Trippolt, Bundesheer/Markus Zinner