Seit Sonntag, dem 23. April, flog die deutsche Bundeswehr in einer militärischen Evakuierungsoperation Menschen aus dem Krisenstaat Sudan aus. Mit mehreren Flügen mit Militärtransportern des Typs A400M wurden insgesamt mehr als 700 Frauen, Männer und Kinder von Khartum ins jordanische Al-Asrak gebracht.

Pro Flug darf der A400M bei Evakuierungsflügen grundsätzlich bis zu 114 Menschen aufnehmen. Im Normalbetrieb sind 70 Passagiere erlaubt. Rund ein Drittel der Evakuierten sind deutsche Staatsbürgerinnen und -bürger. Viele davon sind bereits in Deutschland eingetroffen. Die übrigen Geretteten stammen aus 30 Nationen, darunter vor allem niederländische, kanadische und jordanische Staatsangehörige.

Die Verantwortung für die Evakuierungsoperation liegt beim Auswärtigen Amt. Die Bundeswehr rettet grundsätzlich alle Menschen, die sich für die Evakuierung beim Auswärtigen Amt registriert haben. Sie unterstützt dabei auch andere europäische Nationen, die nicht über eigenen Evakuierungsmöglichkeiten verfügen.

@Bundeswehr
Die Evakuierungsfllüge fanden mit A400M-Transportmaschinen statt.

Laut dem österreichischen Außenminister Alexander Schallenberg wurden bisher auch rund 50 Auslandsösterreicher und ihre Angehörigen aus dem Sudan sicher außer Landes gebracht wurden, die meisten im Rahmen von Evakuierungsmissionen auf dem Luftweg.

Wie das Außenministerium mitteilt, handelt es sich bei den Evakuierten vorwiegend um Auslandsösterreicher mit sudanesischen Wurzeln, die ihren Lebensmittelpunkt zumeist seit mehreren Jahren im Sudan hätten. Der Außenminister hat sich zuletzt via Twitter bei seinem niederländischen Amtskollegen Wopke Hoekstra bedankt, da mehrere Österreicher mit einem niederländischen Evakuierungsflug aus dem Sudan in Sicherheit gebracht worden waren. Aktuell sind noch rund ein Dutzend Österreicher mit Aufenthaltsort Sudan beim österreichischen Außenministerium registriert. Man sei mit ihnen laufend in direktem, persönlichen Kontakt zu den Entwicklungen und diskutiere weitere Möglichkeiten, sie bei einer sicheren Ausreise zu unterstützen, unter anderem im Rahmen weiterer geplanter Evakuierungsmissionen europäischer Partner. Auf jenen seien weiterhin Kapazitäten für ausreisewillige österreichische Staatsbürger zugesagt und vorhanden.

Im Sudan tobt seit Mitte April ein innerstaatlicher Konflikt zwischen den sudanesischen Streitkräften und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF). Heftige Gefechte erschüttern die Hauptstadt Khartum und anderen Orte. Beide Konfliktparteien werden von rivalisierenden Generälen der militärischen Übergangsregierung geführt. Die Lage ist angespannt und instabil, die Versorgung in vielen Landesteilen zusammengebrochen. Am 22. April hatten die Konfliktparteien einer Evakuierung ausländischer Staatsangehöriger zugestimmt. Seit dem 23. April ermöglichte eine Waffenruhe Evakuierungsflüge.

Bei den Kämpfen zwischen Armee und RSF unter der Führung von General Mohamed Hamdan Dagalo, allgemein bekannt als Hemeti, wurden auch etliche militärische und zivile Flugzeuge zerstört und erbeutet. Darunter auch einige ägyptische MiG-29, die immer wieder vor Ort gemeinsam mit den sudanesischen Luftstreitkräften Manöver für den Fall üben, dass Äthiopion mit seinem neuen Nil-Damm den beiden weiter stromabwärts liegenden Ländern „das Wasser abgräbt”. Ägypten hatte bereits mehrfach angekündigt in diesem Fall den Staudamm zerstören zu wollen.

Hier geht es zu weiterführenden Informationen (Seite kann online übersetzt werden).

Quelle@Bundeswehr