„Stealth” ist keine Erbpacht mehr: Am 3. August hat die staatliche südkoreanische Rüstungsbeschaffungsagentur DAPA (Defense Acquisition Program Administration) enthüllt, dass im Werk der Korea Aerospace Industries Co. (KAI) in Sacheon, Provinz Nord-Gyeongsang (440 Kilometer südlich von Seoul), die Endmomtage der erstes Prototyps des indigenen Kampfflugzeugs der nächsten Generation KF-X begonnen hat.

@DAPADas bedeutet einen wichtigen Meilenstein für das mit Indonesien gemeinsam mit Ende 2015 gestartete Programm. Aber auch einen Meilenstein bezüglichen der internationalen Verbreit(er)ung der sogenannten 5. Generation, über die „großen Drei” USA (F-22, F-35), China (J-20, FC-31) und Russland (Su-57) hinaus.

Zwar ist in Japan ein Prototyp des Stealth-Fighters Shin Shin auch bereits geflogen, im Moment sucht Japan für seinen Nachfolger der Mitsubishi F-2 aber noch nach ausländischen Partnern, jener Prototyp wird wohl ein Testträger bleiben. Hingegen bekräftigt Südkorea, dass der KF-X – so wie er in den veröffentlichten Fotos und Videos Gestalt annimmt – ab 2026 die F-4 und F-5 seiner Luftwaffe (ROKAF) ersetzen soll. Hierbei sei aber angemerkt, dass beide ostasiatischen Staaten parallel dazu Lockheed-Martin’s F-35 einführen, 40 Stück (bis 2022) in Südkorea und bis zu 147 Stück in Japan, das damit größter Exportkunde wird.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Obwohl zweistrahlig ähnelt der KF-X dem JSF Lightning-II in vielen Punkten. Das liegt aber wohl auch daran, dass sich bei Zugrundelegung der entsprechenden Parameter aus Leistung, interner Waffenlast und Schwer-Ortbarkeit mehr oder weniger dasselbe computergenerierte Design ergibt. Jedenfalls führt KAI – als einziger Flugzeughersteller des Landes – das rund sieben Milliarden Euro schwere Programm, der Prototyp wird voraussichtlich in der ersten Hälfte des Jahres 2021 fertig sein. Ab 2026 plant DAPA mittels sechs Prototypen den Abschluss der Entwicklung nach Boden- und Flugtests und eine Zuführung der ersten Serienmaschinen zwischen 2026 und 2028. Ein Protoyp geht an den Junior-Programmpartner Indonesien, das währenddessen auch anderswo nach Kampfflugzeugen sucht.

@Georg Mader
Militär Aktuell-Autor Georg Mader gemeinsam mit DAPA-Projektleiter Jung Song-Kwang.

„Trotz der globalen Covid-19-Pandemie ist das KF-X-Projekt wie geplant angelaufen, und der Prototyp wird voraussichtlich nächstes Jahr verfügbar sein”, sagte DAPA-Projektleiter Jung Song-Kwang, welcher dem Autor von einem gemeinsamen Tag in Malaysia bekannt ist. Parallel hat die staatliche Agentur für Verteidigungsentwicklung (ADD) den Prototyp eines fortschrittlichen aktiven AESA-Radarsystems (Active Electronic Scanned Array, Video) als Schlüsselelement des geplanten Kampfjets hergestellt. Dessen Eckdaten werden von DAPA und KAI wie folgt angegeben: Höchstgeschwindigkeit Mach 1,81, Reichweite rund 2.900 Kilometer, maximal sieben Tonnen Waffen- und Treibstoff-Nutzlast.

Der KF-X soll zudem zehn interne und externe Waffenstationen aufweisen und IRIS-T- sowie METEOR-Luft-Luft-Lenkwaffen integriert haben. Zuerst wird KF-X allerdings – die ROKAF operiert ja auch F-15K – die Speerspitze der südkoreanischen Jagdwaffe gegen den unberechenbaren Norden übernehmen.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Quelle@DAPA, Georg Mader