Nach der Explosionskatastrophe, die sich am 4. August im Hafen von Beirut ereignete, wurde in Abstimmung mit den libanesischen Streitkräften eine multinationale Task Force mit Pionieren, Sanitätern und Sicherheitspersonal zusammengestellt. 149 UNIFIL-Soldaten aus zehn Nationen helfen der Bevölkerung bei den Aufräumarbeiten – darunter auch zwölf österreichische Soldaten der „Multi Role Logistic Unit” als Logistik-Experten.

Unter französischer Führung wurde am 28. September am Gelände der „Hadat Universität” in Beirut ein Camp aufgebaut. Das Schwergewicht der auf vorerst auf vier Wochen begrenzten „Task Force” stellten die Aufräumarbeiten im Hafenbereich sowie das Absichern von einsturzgefährdeten Gebäuden durch Pioniere dar. Dabei war die Hauptaufgabe unserer Soldaten der mehrmals tägliche Personentransport im Konvoi zum Hafen sowie zu wichtigen Punkten in der Stadt.

Abseits von diesem Fokus auf Transportaufgaben wurde ein weiterer österreichischer Trupp für den Feldlagerbetrieb und die Warenausgabe im Universitätsgelände abgestellt. Ihre Aufgabe war es, UN-Geräte, Trinkwasser und Verpflegung an die Soldaten auszugeben. Unter höchsten Schutzvorkehrungen musste auch ein passender Umschlagplatz am Hafengelände gefunden werden, wo die österreichischen Soldaten UN-Geräte, Bagger und LKWs betankten.

Für die meisten jungen Soldaten war es das erste Mal, nach einer Katastrophe vor Ort – am „Ground Zero” – zu sein. Am Weg Richtung Hafen konnte man schon aus mehreren Kilometern Entfernung die enorme Zerstörung an den Gebäuden erkennen. Ein Unteroffizier schilderte das Fahren im Hafenbereich als „Challenge”, weil Tonnen von Schutt, Staub, Glas und Eisenteilen die Straßen im Hafen bedeckten.

In den schwierigen Situationen des libanesischen Großstadtverkehrs kam die langjährige Erfahrung der österreichischen Busfahrer besonders zu tragen. Die Folge war, dass österreichische Führungsfahrzeuge den Konvoi durch Beirut führten.

Quelle@Bundesheer/Grebien