In einem aktuellen Standard-Artikel wird beschrieben und zwischen den Zeilen kritisiert, dass heimische Flugzeugmotoren von Rotax (auch) die türkischen Aufklärungs- und Kampfdrohnen TB2 Bayraktar (Fahnenträger, siehe Bild und Infos weiter unten) antreiben. Diese spielen aktuell beim Wiederaufflammen des niemals „eingefrorenen” Konflikts um Bergkarabach (Militär Aktuell berichtete) eine Hauptrolle, dutzendfach finden sich Endphasen-Videos erfolgreicher Drohneneinsätze im Web.

Auf den Bildern sind auch armenische Soldaten zu sehen, die mit ihren AK-47 – sinnlos – auf die hoch über ihnen kreisenden UAVs feuern, ähnlich wie Soldaten im Ersten Weltkrieg auf Flugzeuge schossen. Bei seinem Besuch vor Ort im Jahr 2018 erinnterten den Autor auch die komplexen Schützgräbenstrukturen (samt Grabenspiegel und Scharfschützen) in der Region und die etwas hinter den Stellungen positionierte Artillerie an die Kämpfe von 1914 bis 1918. Im Unterschied zu damals sind heute aber auch Drohnen und Nachtsichtgeräte im Einsatz, wird die Echtzeit-Propaganda beider Seiten direkt aus den Stellungen geliefert.

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Zurück zu Rotax: Das oberösterreichische Unternehmen betont in einer Stellungnahme, dass seine Motoren „über ein unabhängiges, weltweites Distributoren-Netzwerk vertrieben werden und sich das Unternehmen an alle Gesetze und Vorschriften hält. BRP-Rotax liefert keine Motoren direkt an Drohnen-Hersteller und hat auch keine vertraglichen Vereinbarungen mit ihnen”, so eine Firmensprecherin. Exportrechtlich sind die Rotax 912/914er Motoren laut österreichischem Wirtschaftsministerium „Freiware”, das heißt, dass sie legal ohne die Einholung einer vorherigen Genehmigung durch das Wirtschaftsministerium exportiert werden konnten und können. Rotax positioniert sich zwar nicht als Militärlieferant, trotzdem fanden Motoren des Unternehmens – als „Freiware” – auch ihren Weg in die MQ-1 Predator-Drohnen (in den USA bereits ausgeschieden) und die israelischen Heron, die etwa auch die deutsche Bundeswehr least.

@Baykar
Die Bayraktar TB2 ist eine türkische Kampf- und Aufklärungsdrohne. Sie wurde vom Unternehmen Baykar Technologies zusammen mit den türkischen Landstreitkräften entwickelt und ist bei diesen seit mindestens 2016 im Einsatz.

Die aus Wels kommenden Trieblinge für Flugzeuge und Boote sind international hoch gefragt. Zum weit überwiegenden Teil werden sie allerdings in zivilen Flugzeugen eingesetzt, auf jede Militärdrohne kommen rund 10.000 Flugzeuge wie beispielsweise der ebenfalls österreichischen und – auch im Behördenbereich – sehr erfolgreichen Firma Diamond Aircraft. Und schließlich kann man genau jene 100 PS-4 Zylinder 4-Takt-Motoren der Serie 912iS frei im allgemeinen Ersatzteilhandel online bestellen. Oder man bezieht sie – auch als Privatperson – aus Lagerbeständen einer x-beliebigen Fliegerwerft irgendwo auf der Welt.

@IslamicWorldNews

Quelle@Archiv, IslamicWorldNews, Baykar