Vier Wochen lang unterstützten die Soldaten vom Jägerbataillon 18 aus der Steiermark im Bundesland Salzburg die Polizei und die Gesundheitsbehörde im Einsatz gegen die Verbreitung des Coronavirus. Donnerstagabend war es soweit: Eine Kompanie des Jägerbataillons 8 aus der Schwarzenberg-Kaserne in Wals-Siezenheim, hatte die Einsatzvorbereitung abgeschlossen und übernimmt die Aufgaben an den Grenzübergängen und am Hauptbahnhof.

@Bundesheer/Helmut Steger
Salzburger Soldaten lösen ihre steirischen Kameradn ab.

Die 140 Soldaten werden die Polizei von Routineaufgaben wie bei Kontrollen im Grenzmanagement entlasten. Zusätzlich befragen die Soldaten im Auftrag der Gesundheitsbehörden einreisende Personen bezüglich möglicher Aufenthalte in Gefährdungsgebieten.

Erstmals seit der Tschechenkrise im Jahr 1968 verfügte die Bundesregierung wieder einen Aufschub-Präsenzdienst. Das bedeutet, dass ausgebildete Grundwehrdiener nicht abrüsten dürfen, sondern nach spezieller Vorbereitung wichtige Einsatzaufgaben übernehmen. Im Bundesland Salzburg wurden 370 Grundwehrdiener für zwei Monate zum Aufschub-Präsenzdienst verpflichtet.

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Auch am Salzburger Hauptbahnhof unterstützen die Soldaten die Polizei.

Die meisten Soldaten der neuen Assistenzkompanie des Jägerbataillons 8 sind Aufschubpräsenzdiener, darunter auch Soldaten des Militärkommandos Salzburg und des Radarbataillons der Luftraumüberwachung. Diese Soldaten dienen länger, um die personelle Einsatzstärke zu erhöhen, um andere Soldaten für Einsätze freizuspielen und sie sind die Reserve zur Reaktion auf unvorhergesehene Ereignisse. Die Aufschubpräsenzdiener sollen bis Ende Mai im Einsatz sein, dann werden sie gemäß Planung durch Milizsoldaten abgelöst.

Zeitgleich übernimmt eine Kompanie mit 125 Soldaten des Führungsunterstützungsbataillons 2 aus St. Johann im Pongau Assistenzaufgaben im Raum Kärnten. Hier kommen ebenfalls zum Großteil Aufschubpräsenzdiener zum Einsatz.

„Schon die bisherige Einsatzführung des Bundesheeres zeigte die professionelle Zusammenarbeit der militärischen Kräfte mit der Polizei. Die Vorgaben kommen von der Landespolizeidirektion. Wir unterstützen mit unseren Soldaten die Sicherheitsexekutive und geben ihr damit mehr personellen Handlungsspielraum“, so der Militärkommandant von Salzburg, Brigadier Anton Waldner. Als Verantwortlicher erwartet er sich von den ablösenden Soldaten eine gewohnt konsequente und reibungslose Auftragserfüllung wie bisher.

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Salzburgs MIlitärkommandant, r., dankt den Soldaten des Jägerbataillons 18.

Die Assistenzsoldaten des  Jägerbataillons 18 mit ihren neuen Tarnanzügen waren die ersten im Einsatz. Grund dafür war, dass diese Kompanie bereits seit längerer Zeit als „Präsente Einheit“ für kurzfristige Aufgaben in Österreich und auch für geplante Auslandseinsätze bereit stand. Nach ihrer Rückkehr in die Garnison St. Michael bleiben sie in Bereitschaft und werden im Herbst einen Auftrag zur Friedenssicherung am Balkan übernehmen.

Die Planungen der Bundesregierung sehen vor, dass die Soldaten im Aufschubpräsenzdienst und weitere Einheiten im Einsatz durch Milizkompanien abgelöst werden. In Salzburg ist dafür die 3. Kompanie des Jägerbataillons Salzburg, mit Traditionsnamen „Erzherzog Rainer“ vorgesehen. Die Einberufungsbefehle für die Milizsoldaten wurden gerade zugestellt. Einberufungstermin ist der 4. Mai und die spezielle Ausbildung soll bis zum 17. Mai abgeschlossen sein. Von 18. Mai bis Ende Juli werden die erforderlichen Assistenzeinsätze durch die Miliz geleistet.

Quelle@Bundesheer/Helmut Steger