Oberst Bernhard Peschak ist Leiter der Abteilung Fahrzeug- und Gerätetechnik des ARWT. Wir sprachen mit ihm über seine Arbeit, maßgeschneiderte Fahrzeuge und neue Bremssysteme für Panzer.

Herr Peschak, welche Aufgaben hat die Abteilung Fahrzeug- und Gerätetechnik konkret?
Hier laufen sehr viele Fäden zusammen, weil tendenziell alles, was auf Fahrzeugen verlastet wird, auch bei uns Station macht. Das reicht von der Funk- und Medizingerätetechnik über die Ballistik bis zur Biochemie. Wir sind eine klassische Schnittstelle für andere Abteilungen des ARWT.

Klingt nach einer Riesenaufgabe. Mit wie vielen Mitarbeitern wird das bewältigt?
Hier in der Versuchswerkstätte Zwölfaxing haben wir im offiziellen Personalstand 15 Mitarbeiter, de facto sind aber meistens nur zehn bis zwölf Mann verfügbar, weil die anderen im Außendienst Güteprüfungen abnehmen. Dazu kommen die Kollegen aus anderen Fachabteilungen, die hier bei uns zusammenarbeiten. Bei akuten, sehr arbeitsintensiven Aufträgen wie der kurzfristigen Produktion des Puch G Sandviper vor dem Tschad-Einsatz werden natürlich alle verfügbaren zusätzlichen Kräfte zusammengezogen.

UTyp mit Autond wie sieht der ganz normale Werkstattalltag aus?
Hier in Zwölfaxing reicht das von der Begutachtung und Reparatur von Unfallfahrzeugen bis zur High-End-Forschung an unserem SafeCon-Prototyp. Dazwischen liegt ein weites Feld: Wir konstruieren und produzieren für den Einsatz maßgeschneiderte Fahrzeuge, integrieren Geschützlafetten, entwickeln neue Bremssysteme und so weiter.

Warum brauchen neue Panzer und Fahrzeuge eigentlich neue Bremssysteme? Ist die Werksausstattung ungenügend?
Nein, aber die Anforderungen an gepanzerte Fahrzeuge steigen. Wenn Sie den Pandur ballistisch so verstärken, dass er auch gegen Infanterie und Minen geschützt ist, steigt sein Gewicht um vier Tonnen, also um gut 30 Prozent. Um damit auch noch sicher fahren zu können, brauchen Sie dementsprechend stärkere und verschleißsichere Bremsen. Und damit kommen wir ins Spiel.

Lesen Sie dazu passend auch den Artikel „Am Amt für alles und jeden” von unserem Truppenbesuch beim Amt für Rüstung und Wehrtechnik.

Quelle@Sebastian Freiler