Nach einem durchaus ungewöhnlichen Wahlkampfauftakt findet in etwas mehr als zwei Monaten die Wahl zum US-Präsidenten statt. Ob es noch in der Wahlnacht zu einer Entscheidung kommen wird, steht beim derzeitigen Chaos rund um die Briefwahl aber noch in den Sternen.

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Amtsinhaber Donald Trump warnte zuletzt immer wieder vor einer möglichen Wahlfälschung.

Erst kürzlich wurden Donald Trump und Joe Biden offiziell zu den Spitzenkandidaten ihrer Parteien gekürt. Wahlgekämpft wird in den USA jedoch schon viel länger, schließlich rückt der Wahltag bereits in greifbare Nähe. Bis am 2. November die ganze Welt in die USA schaut, kann jedoch noch viel passieren. Vor allem, wenn einer der beiden Kandidaten Donald Trump heißt. So hat der amtierende Präsident der Vereinigten Staaten erst kürzlich mit einer Attacke auf die amerikanische Post auf sich aufmerksam gemacht. Wie er offen zugab, sei das Ziel seiner Attacke gewesen, die Zahl der Briefwähler möglichst klein zu halten. Die Reaktion des US Postal Service (USPS) dürfte den republikanischen Präsidentschaftskandidaten erfreut haben. Der USPS warnte nämlich bereits davor, dass es eventuell nicht möglich sein werde, sämtliche per Brief abgegebenen Stimmen rechtzeitig in die Wahllokale zu bringen.

Unterdessen kritisiert nicht nur Barack Obama Donald Trump scharf, sondern auch seine Ehefrau. In einem in den sozialen Netzwerken vielfach geteilten Video teilt Michelle Obama ordentlich gegen Donald Trump aus: „Wenn Sie glauben, dass die Dinge unmöglich noch schlimmer werden können, vertrauen Sie mir, das können sie. Und das werden sie, wenn wir bei dieser Wahl nichts ändern”, sagt sie. Weil Veränderung nicht auf der To Do-Liste des amtierenden Präsidenten steht, steht auch sonst nicht sehr viel darauf. Das Wahlprogramm der Republikaner basiert weniger auf Inhalten als vielmehr auf einem immensen Personenkult rund um Donald Trump und seine Familie.

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Herausforderer Joe Biden liegt in den Umfragen derzeit deutlich voran, sollte sich seines Sieges aber noch nicht allzu sicher sein.

Im Rennen um das Amt des US-Präsidenten liegt der Herausforderer Joe Biden derzeit vor Amtsinhaber Donald Trump. Der Abstand ist seit Anfang August in etwa gleichgeblieben und beträgt derzeit 7,6 Prozentpunkte. Spätestens seit der Wahlnacht 2016, als fast alle Umfragen Hillary Clinton als Wahlsiegerin gesehen hatten, weiß man jedoch, dass das noch nichts zu bedeuten hat. Beflügelt werden die Hoffnungen der Demokraten vor allem durch die Tatsache, dass sich ein Großteil der Amerikaner gegen Trumps Umgang mit dem Corona-Virus ausgesprochen hat. Rund zwei Drittel der Amerikaner halten seinen Weg im Kampf gegen das Virus für nicht richtig.

Das ist auch jener Punkt, den Joe Biden im Wahlkampf immer wieder anspricht. Er pocht darauf, dass ein Präsident, der nicht mit einer Gesundheitskrise umgehen kann, auch die Bewältigung einer massiven Wirtschaftskrise nicht schaffen wird. Biden hofft außerdem, mit der Wahl von Kamala Harris zur prospektiven Vizepräsidentin zusätzliche Sympathiepunkte ernten zu können. Trump hingegen verliert momentan mehr Personal als er gewinnt. Zuletzt sprang auch seine langjährige Beraterin Kellyanne Conway ab.

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Man kann nicht zweimal in denselben Fluss steigen. Diesen Satz aus der Lehre Heraklits verfolgt Sarah auch im Berufsleben. So hat sie zum Beispiel schon über Autos, Beton, Geld, Musik und Frauen in der Wirtschaft geschrieben. Privat steigt sie ziemlich gerne in Flüsse und ist überhaupt gerne draußen unterwegs. Je mehr Action, desto besser.