Das Stabsbataillon 3 führte in der 37. Kalenderwoche in Kooperation mit der FH Krems eine Fortbildung für Kadersoldaten der ABC-Abwehrkompanie durch. Dabei erfolgte die Verarbeitung und Auswertung biologischer Proben.

Insgesamt 20 BerufssoldatInnen nahmen von verschiedenen Oberflächen Proben, kultivierten die aufgenommenen Mikroorganismen auf Nährmedien und wendeten gängige Testsysteme zur Identifikation der Bakterien an.

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Bataillonskommandant Oberst Georg Härtinger im Gespräch mit dem stellvertretenden Kommandanten der ABC-Abwehrkompanie Leutnant Nicolas Fichtenbauer.

Die Fortbildung ermöglichte unter wissenschaftlicher Begleitung durch die Fachhochschule Krems ein Zusammenwirken von Spezialisten für die ABC-Aufklärung mit jenen der Dekontamination und bot zusätzlich den SoldatInnen der Wasseraufbereitung ihre Kenntnisse zu vertiefen. Bereits am Montag, dem ersten Tag der KW37, folgte, nach Vermittlung der Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens, die Probennahme in der Raab-Kaserne. Dabei wurden vorerst Abstrichproben von nicht präparierten Oberflächen genommen. Im Anschluss wurden diese Oberflächen mit einem Teststamm (Escherichia coli, DSM 498, K12 wildtyp, Sicherheitsstufe 1) präpariert und neuerliche Abstrichproben genommen. Nach Dekontamination der Oberflächen erfolgte eine neuerliche Probennahme. Die so gewonnenen wurden dann in das Labor der Fachhochschule transportiert und unter verschiedenen Lagerbedingungen aufbewahrt.

Tags darauf folgte die eigentliche Arbeit im Labor. Nach allgemeiner Einweisung in Sicherheitsbestimmungen und zu verwendende Geräte begann die Auswertung der Proben auf den Nährmedien. Bei der Identifikation der Bakterien und Pilzkulturen wurden verschiedene Vortests durchgeführt, wie Gram-Färbung, Oxidase oder Katalase. Die Auswertung der Identifikations-Kits, das Zusammenstellen der Resultate, Interpretation der Ergebnisse und Präsentation bildeten den Abschluss der Fortbildung.

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Soldaten bei der Arbeit im Labor.

Diese Kooperation bietet dem Stabsbataillon 3 erstmals die Möglichkeit im Labor der FH Krems in unmittelbarer Nähe zur Garnison Mautern seine Arbeit im Bio-Bereich selbst auszuwerten. In einer Art „Qualitätskontrolle“ kann so die Sorgfalt einerseits bei der Anwendung der Arbeitstechniken zur Aufnahme von Mikroorganismen und andererseits bei der Dekontamination beurteilt werden. Es besteht die Absicht, das durch die Kooperation mit der FH Krems erworbene Wissen in die Ausbildung von Grundwehrdienern der ABC-Abwehrkompanie einfließen zu lassen.

Der Dank des Stabsbataillon 3 richtet sich an das Institut Biotechnologie unter der Leitung von Harald Hundsberger und seine MitarbeiterInnen, die der ABC-Abwehrkompanie des Stabsbataillon 3 diese interessante Zusammenarbeit ermöglicht haben. Ein spezieller Dank richtet sich an die Professorin Mikrobiologie Barbara Entler, die dem Kaderpersonal sowohl den theoretischen und wissenschaftlichen Hintergrund erläuterte als auch das Arbeiten im Labor erlernte. Und besonders stolz ist das Stabsbataillon 3, dass der Grundwehrdienst von Hans Peter Weitzenböck in der ABC-Abwehrkompanie zu dieser Kooperation geführt hat.

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Hans Peter Weitzenböck bei der Analyse der Proben im Plenum.

Oberst Georg Härtinger, Kommandant Stabsbataillon 3: „In einem bisher einzigartigen Kooperationsprojekt zwischen dem Stabsbataillon 3 und der Fachhochschule Krems war es Spezialisten für atomare, biologische und chemische Bedrohung des Bataillons möglich, biologische Proben von unterschiedlichen Oberflächen vor und nach einer Dekontamination zu nehmen und diese Mikroorganismen in unmittelbarer Nähe zur Garnison unter wissenschaftlicher Betreuung im Labor der Fachhochschule Krems auf Nährmedien zu kultivieren, identifizieren und das Resultat zu präsentieren.”

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