Aktuell sind lediglich vier von insgesamt neun Black Hawks des Bundesheeres einsatzbereit, obwohl das System „nur” 17 Jahre alt ist. Grund dafür: In den Sikorsky-Hubschrauben sind – im Unterschied beispielsweise zu den dreimal so alten Alouette III – zahlreiche Computersysteme verbaut, die im Schnitt alle zehn Jahre sogenannte „Obsoleszenzen” notwendig machen.

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Die Transportkapazität des Black Hawk liegt bei 20 Personen oder bis zu vier Tonnen Nutzlast.

Das heißt, bestimmte Ersatzteile oder Komponenten werden nicht mehr erzeugt. Im Fall des Black Hawk müssen die zunehmend ausfallenden Rockwell-Collins-Farbdisplays getauscht und folgedessen umfangreiche Cockpit-Umbauten vorgenommen werden. Zwar hat die 1. Staffel in Langenlebarn mittlerweile den ersten von der US-Firma Ace Aeronautis in Huntsville (Alabama) mit einem Garmin-basierten Ace Deck-Cockpit ausgestatteten (bei der Gelegenheit wurden auch Conrad- und Tetis-Funk integriert) Black Hawk zurückerhalten, die Modernisierung dauert allerdings länger als gedacht. Das liegt einerseits an der späten Einleitung des Überarbeitungsvorhabens. Andererseits haben sich laut Aussagen zuständiger Offiziere Testflüge, Werksgüteprüfung und in weiterer Folge der Schiffstransport verzögert, weil die US Federal Aviation Administration (Bundesluftfahrtbehörde) seit Bekanntwerden der gravierenden Probleme der Passagiermaschine Boeing 737 MAX deutlich „pingeliger” prüfe als früher.

Ungeachtet dessen sollen die übrigen acht Bundesheer-Black Hawks (anfänglich mit Unterstützung von Ace-Personal) in den nächsten zwei bis drei Jahren in der Fliegerwerft 1 in Langenlebarn dieselben Einbauten wie der bereits modernisierte S-70 erhalten. Parallel dazu sollen in Huntsville von Ace Aeronautics drei sehr baureihengleiche UH-60 (Typnummer des US-Militärs, die auch für über die US-Regierung verkaufte S-70 verwendet wird) der jordanischen Luftwaffe rüstmäßig an die Austro-Helis angeglichen werden und spätestens ab 2022 die rot-weiß-rote Black Hawk-Flotte verstärken. Die für die Beschaffung notwendige US-Exportgenehmigung wurde bereits erteilt.

Lesen Sie dazu auch unseren großen Luft-Report zum Status Quo der Bundesheer-Hubschrauber und -Flugzeuge.

Quelle@Bundesheer/Gorup, Bundesheer