Knapp zwei Jahre nach dem Roll-out des ersten Protoyps (Militär Aktuell berichtete) haben die tschechischen Behörden den L-39NG von Aero Vodochody nun gemäß EMAR-21-Norm für EU und NATO zertifiziert.

Damit wird einerseits bestätigt, dass der Trainer alle Sicherheitsanforderungen erfüllt. Andererseits ist der Aero-Sproß damit offiziell für den Betrieb im internationalen Luftraum zugelassen – eine Grundvoraussetzung für die Auslieferung an potenzielle Kunden. Dazu könnte übrigens nach wie vor auch Österreich gehören. Zwar wurde offiziell vermeldet, dass es keinen direkten Nachfolger für die altersschwachen Saab-105Ö des Bundesheeres geben soll. Aero Vodochody macht sich aber dennoch weiter Hoffnungen und argumentiert mit geringen Betriebskosten und überschaubaren Anschaffungskosten. Diese würden mit rund zehn Millionen Euro pro Maschine deutlich unter den Preisen potenzieller Konkurrenzmodelle liegen.

Mit dem L-39NG führte Aero bisher etwa 300 Testflüge mit zwei fliegenden Prototypen und umfangreiche Bodentests mit zwei statischen Prototypen durch. Die gesamte Entwicklung dauerte gut zehn Jahre und kostete laut Angaben von Aero Vodochody mittlerweile mehr als zwei Milliarden Tschechische Kronen (knapp 80 Millionen Euro). Der Hersteller möchte die Maschine zu einer ähnlichen Ikone machen wie die L-39 Albatros, die zu Recht als der erfolgreichster Jet-Trainer der Welt gilt. Seit Ende der 1960er-Jahre wurden bei Aero in Odolena Vody über 3.000 Albatros-Maschinen hergestellt, von denen noch weltweit etwa 650 fliegen.

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Offiziell soll es keinen Saab-105Ö-Nachfolger geben. Aero Vodochody macht sich mit seinem Jet-Trainer L-39NG aber trotzdem Hoffnungen am rot-weiß-roten Markt.

„Die Zertifizierung ist eine großartige Bestätigung für unsere Arbeit und für die gesamte tschechische Luftfahrtindustrie”, sagte Jiří Podpěra, Präsident von Omnipol, einem strategischen Partner von Aero Vodochody. Auch Dieter John, Präsident und CEO von Aero Vodochody zeigte sich zufrieden: „Der L-39NG ist ein völlig neues Flugzeug, das alle aktuellen und zukünftigen Anforderungen an die moderne Ausbildung von Piloten bei sehr wettbewerbsfähigen Betriebskosten erfüllt. Mit der Zertifizierung erfüllen wir nun eine wichtige Voraussetzung für zukünftige Bestellungen. Mein aufrichtiger Dank gilt allen Mitarbeitern, Lieferanten und Partnern für ihre professionellen Bemühungen und die hervorragende Zusammenarbeit.”

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Quelle@Aero