Das Militärhundezentrum präsentierte heute in Anwesenheit von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner seinen ersten ausgebildeten Corona-Spürhund: Die belgische Schäferhündin „Fantasy Forever vom Seetalblick”. Prof. Dr. Wolf A. Kafka aus Deutschland, der ebenfalls am heutigen Medientermin teilnahm, begleitete die Ausbildung seit Beginn im wissenschaftlichen Kontext.

Ein Zwischenbericht in Zusammenarbeit mit dem Militärhundezentrum und dem Forscher bestätigte jetzt, dass Spürhunde das Corona-Virus anhand von Mund-Nasen-Schutz-Masken erschnüffeln können. Insgesamt sechs Monate dauerte die Grundausbildung des ersten Covid-Militärhundes. Die erste Testphase der Hündin geht jetzt in eine praktische Probephase über. Ein weiterer Militärhund der Rasse Rottweiler befindet sich aktuell ebenfalls in der ersten Phase der Ausbildung. Zwei weitere Hunde sollen bis 2021 folgen.

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner verwies im Rahmen der Veranstaltung auf die mannigfaltigen Aufgaben des Bundesheeres und Leistungen: „In Zeiten der Corona-Krise beweisen unsere Soldatinnen und Soldaten sowie Zivilbedienstete des Bundesheeres durch ihr tägliches Handeln, dass sie ein unerlässlicher Teil unserer Gesellschaft sind: Von Katastrophenhilfe, wie es derzeit bei den Schneemassen notwendig ist, Grenzschutz im sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz, Botschaftsbewachung oder Massentestungen – das Bundesheer beweist, wie flexibel, vielfältig und professionell es ist. Neben den zahlreichen Aufgaben, die das Bundesheer leistet, engagieren sich unsere Soldatinnen und Soldaten auch in aktuellen Forschungen, wie das derzeit das Militärhundezentrum zur Covid19-Spürhundeausbildung zeigt. Hier wird auf das Know-how der Hundeführer und auf das Können unsere vierbeinigen Bediensteten zurückgegriffen, um in Zukunft das Corona-Virus schnell und effizient detektieren zu können. Ich bin sehr stolz darauf, dass wir uns auch in schwierigen Zeiten auf die Expertise unseres Bundesheeres verlassen können.”

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Klaudia Tanner mit Schäferhündin „Fantasy Forever vom Seetalblick”.

Im 1. Quartal 2021 soll das Projekt abgeschlossen sein. Dazu müssen die Hunde derzeit aber noch einige einsatznahe und praktische Trainings an vielen unterschiedlichen Proben absolvieren. Um in realen Szenarien eingesetzt zu werden, braucht es zusätzlich an praktischer Anwendung und Routine. Aktuell wird an der punktgenauen Anzeige positiver Proben gearbeitet, wobei mit einer Vielzahl von Masken geübt wird. Die Testteams des Amtes für Rüstung und Wehrtechnik und das Sanitätszentrum Ost unterstützen das Militärhundezentrum mit anonymisierten positiven Testergebnissen, was eine gezielte Spürarbeit und Bestätigung des Hundes bei richtiger Anzeige ermöglicht.

Für ein valides Ergebnis müssen die Teilnehmer zusätzlich auch klinisch getestet werden, um das „Ergebnis Hund” mit dem „Ergebnis PCR-Test” vergleichen zu können. Bisher schnüffelte der belgische Schäferhund an über 1.000 Masken. Die Militärhundeführer tragen bei diesen Einsätzen geeignete Schutzausrüstung wie Handschuhe, Schutzanzüge und Masken, um sich vor Ansteckung zu schützen.

Quelle@Bundesheer/Pusch
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